Kinder-Expo: Pizza, Hip Hop und Raubtiergeschichten

Im Freizeitzentrum Süd an der Kölner Straße steht noch bis Samstag interkulturelle Verständigung auf spielerische Art auf dem Programm.

Krefeld. Ungeduldig stehen schon viele Kinder in der Schlange an. Sie wollen endlich eintreten in den labyrinthartigen Irrgarten, in dem es einiges über Schulen in Europa zu entdecken gibt. Zwischen den verschlungenen Wegen verstecken sich Zelte, in denen die Kinder hautnah erleben können, wie der Unterricht in Polen, Frankreich, der Türkei oder Italien abläuft. In Italien heißt es "Buongiorno" statt "Guten Morgen", soviel haben die kleinen Besucher schon gelernt. Schnell sind dann auch die geografischen Lücken geschlossen, nachdem die Lehrerin ihnen gezeigt hat, dass Italien auf der Landkarte wie ein Stiefel aussieht. Und eine Pizza gibt es als kulinarische Spezialität des Landes dann auch noch. "Schule macht irre", so nennt sich das Angebot von Mobifant, das die Kinder auf spielerische Art und Weise durch den Irrgarten der Schulsysteme in Europa führen soll - und es ist nur eine von vielen Aktionen auf der Kinder Expo im Freizeitzentrum Süd. Beim gemeinsamen Erkunden gibt es keine Verständigungsprobleme Interkulturelle und multikulturelle Verständigung steht hier im Vordergrund. Doch beim gemeinsamen Spielen und Erkunden gibt es sowieso keine Unterschiede - und Verständigungsprobleme erst recht nicht. Über 54 Organisationen, darunter Schulen, Kindergärten, Migrationsvereine und Jugendeinrichtungen beteiligen sich an der diesjährigen Kinder Expo, die bereits am Tag der Eröffnung sehr gut besucht ist. Der Platz auf dem Gelände des Freizeitzentrums ist voll, und das angebotene Programm vielfältig. Der Unicef-Geschäftsführer Dietrich Garlichs sagt: "Es ist wirklich eine tolle Veranstaltung, die wunderbar umgesetzt wurde." Vor allem das Bühnenprogramm, bei dem die Kinder zu lauter Hip-Hop-Musik ihre eigenen Tanzkünste präsentieren können, kommt gut an. Neben Informationen über Kinderarbeit und Kinderrechte steht bei der Kinder Expo vor allem Spiel und Spaß im Vordergrund. Bei Spie Die, der Jugendeinrichtung des Werkhauses können Jugendliche beispielsweise vieles über Afrika erfahren und mit ein paar Holzstücken und Kronkorken afrikanisches Spielzeug herstellen. Der fremden Kultur etwas näher kommen Wie die Menschen in Afrika leben, darüber möchte auch die Jugendeinrichtung der evangelischen Kirchengemeinde informieren. In ihrem afrikanischen Dorf "Kanibuni" lauschen die Kinder gespannt einem Stammeshäuptling, der in seinem türkisfarbenen und reich verzierten Gewand Geschichten von Elefanten, Tigern und wilden Raubtieren erzählt. Außerdem dürfen die Kinder auf afrikanischen Musikinstrumente spielen, oder mit einem Mörser Lebensmittel zerkleinern - und so der fremden Kultur Afrikas etwas näher zu kommen. Die Kinder Expo an der Kölner Straße 190 ist noch bis Samstag, 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenfrei.