Kinder im „toten Winkel“

Passionierter Radfahrer erläutert Grundschülern die Gefahr bei Lkw, die nach rechts abbiegen.

Krefeld. Immer wieder kommt es auf Krefelder Straßen zu schlimmen Unfällen zwischen Lkw und Fahrradfahrern. Da die meisten Fahrradunfälle mit Kindern oder älteren Leuten passieren, hat sich der passionierte Fahrradfahrer Klaus Hüllenhagen vorgenommen, etwas dagegen zu unternehmen.

Für ihn, der jährlich über 7000 Kilometer auf dem Fahrrad zurücklegt, ist es wichtig, dass gerade Kinder die Gefahren des toten Winkels kennen. Zu diesem Zwecke organisierte Hüllenhagen für die dritten und vierten Klassen der Katholischen Grundschule Königshof eine Verkehrssicherheitsübung der besonderen Art.

Die Freiwillige Feuerwehr Fischeln stellte ein Löschfahrzeug zur Verfügung, damit die Kinder selber schauen konnten, wie leicht ein Lkw-Fahrer beim Rechtsabbiegen einen Radler übersehen kann. „Da ist es meistens besser, man wartet als Radfahrer einfach ab, was der Lastwagenfahrer macht“, sagt Klaus Hüllenhagen. Jedes Kind durfte sich einmal auf den Fahrersitz setzen und musste feststellen, dass auf dem normalen Spiegel fast eine komplette Schulklasse im toten Winkel verschwindet.

Unterbrandmeister Manfred Sonnen von der Freiwilligen Feuerwehr Fischeln warnt: „Versetzt euch einfach mal in die Lage eines ortsfremden Fahrers, der nach Straßenschildern Ausschau hält und unter Zeitdruck ist. Da übersieht er schnell etwas.“ Was man vom Fahrersitz sehen kann oder nicht, berichtet Inola aus der vierten Klasse: „Vom Fahrersitz aus hat man verschiedene Spiegel gesehen, und von dem oberen Spiegel aus konnte man die Klasse im toten Winkel gar nicht sehen. Nur im unteren Spiegel konnte man einige sehen. Da muss man wirklich aufpassen.“ Der untere Spiegel ist gewölbt und soll den toten Winkel weitgehend sichtbar machen. Er ist allerdings nur bei neuen Fahrzeugen Standard. Doch selbst in diesem Spiegel war der eine oder andere Schüler nicht zu sehen.

Es bleibt also auch für den Radfahrer oder Fußgänger lebenswichtig, aufzupassen. Unterbrandmeister Manfred Sonnen meint: „Wenn die Aktion hier auch nur einen Unfall verhindert, hat sie sich mehr als gelohnt.“