WZ-Mobil in Fischeln: "Hier sind überall Löcher"
Viele Anwohner der Kölner Straße ärgert der Zustand des Fahrbahnbelags — am WZ-Mobil rechnet niemand mit einer schnellen Sanierung.
Krefeld. Die meisten der befragten Fischelner verziehen das Gesicht, als sie am WZ-Mobil auf dem Platz vor der Volksbank gefragt werden, ob der Zustand der Kölner Straße sie aufregt. Viele Bewohner des Stadtteils glauben nicht mehr daran, dass die Verwaltung sich jemals dazu entschließen wird, die seit rund 30 Jahren diskutierte Sanierung der Kölner Straße umzusetzen.
„Hier sind überall Löcher und Rillen. Der Zustand der Straße ist katastrophal“, sagt Anwohner Erich Nolting mit einem Kopfschütteln. „Das muss dringend gemacht werden.“
So sieht es auch Reiner Schütt, der Vorsitzende des Bürgervereins: „Die Pflastersteine sind an einigen Stellen etwa fünf Zentimeter abgesackt. Hier muss dringend etwas geschehen.“ Man hätte zwar erreicht, dass keine Lkw mehr über die Kölner Straße fahren dürfen, aber die Pflaster-Schäden sind noch da. Dem kann Karin Hülser nur zustimmen: „Wir ärgern uns schon sehr lange über den Zustand der Straße“, sagt die Anwohnerin, die seit 35 Jahren an der Straße wohnt. „Wenn es regnet, sammelt sich in den Senken Regen und es spritzt zum Teil bis auf den Gehweg, wenn Autos vorbei fahren.“
Klaus Rütten sieht als Ursache des maroden Straßenzustands das Steinpflaster: „Das ist nicht stabil genug für die Belastung. Viel Verkehr, der über die A 57 nach Krefeld kommt, fährt hier durch. Lkw kommen hier trotz des Verbots auch noch durch.“
Die Absenkungen im Belag sind für Ulrike Lange zur Stolperfalle geworden: „Ich bin im März mit dem Fuß in einem Loch umgeknickt und gestürzt. Dabei habe ich mir den Knöchel gestaucht.“
Helmut Küsters hat auch Probleme mit den Löchern: „Man muss ein bisschen aufpassen, dass man nicht hinfällt. Wenn der Ostwall fertig ist, soll die Stadt sofort hier weitermachen.“
Die Löcher sind nicht nur eine potenzielle Stolperfalle für Fußgänger. Das sagt zumindest Cassandra Walter: „Mit dem Roller hier als Beifahrer zu fahren ist schrecklich. Ich muss mich total festhalten, damit ich von dem Gerappel nicht runterfalle.“
Viktor Klotz sagt ebenfalls: „Es rumpelt kräftig im Auto, und als Radfahrer riskiert man dabei einen Bandscheibenvorfall.“
Jessica Müller hat wegen der Löcher in Sorge um ihr Fahrzeug. „Der holprige Belag ist nicht gut fürs Auto. Das sollte dringend gemacht werden.“
Das löchrige Pflaster hat offenbar einen weiteren negativen Effekt: Es steigert nach Ansicht vieler Fischelner den Verkehrslärm an der Kölner Straße. Anwohner Rolf Ruland sagt dazu: „Jede nicht befestigte Schaufel auf einem Anhänger klappert bei dieser Buckelpiste unglaublich laut. Die Lärmbelästigung hier ist unerträglich.“
Die Senioren Marie-Luise und Heinz Laser fühlen sich ebenfalls in erster Linie von der Lautstärke entlang der Kölner Straße gestört. „Wir wohnen seit zehn Jahren hier, so lange ist die Sanierung im Gespräch — passiert ist bislang nichts“, so Heinz Laser.
„Der Zustand wird immer schlechter“, ergänzt seine Frau Marie-Lusie. Die Eheleute wünschen sich vor allem sogenannten Flüsterasphalt, um den Lärm zu reduzieren.
Heinz Klomann wohnt ebenfalls an der Kölner Straße. Er macht seinem Unmut über die Situation in Krefeld grundsätzlich Luft: „Ich bin mittlerweile in fast keinem Punkt mehr einverstanden mit der Politik in dieser Stadt.“ Den jüngsten Antrag der CDU-Fraktion, den Bereich zwischen Hafels- und Eichhornstraße zügig zu sanieren, hält er wenig Erfolg versprechend. Er versuche, die Straße möglichst wenig zu nutzen.
So verfährt auch A. Kleuters, die mit dem Rad zum WZ-Mobil vor der Volksbank-Filiale gekommen ist, ihren Vornamen aber nicht in der Zeitung lesen will. „Würden sich alle Nutzer der Straße an Tempo 30 halten, wäre die Situation hier besser“, ist ihre Meinung. Außerdem seien die tiefen Furchen in der Pflasterstein-Fahrbahn so gefährlich, dass sie häufig Umwege in Kauf nehme, wenn sie in das Fischelner Zentrum wolle.