Hülser Champions-Hall droht das Aus
Über kurz oder lang müssen sich die Hülser eine neue Fußballhalle suchen. Auf den Grundstück sollen Häuser entstehen.
Krefeld. "Gerüchteweise" hat Stephan Janssen schon mal was davon gehört, dass es Planungen gebe, seine "Champions-Hall" in Hüls durch eine Wohnbebauung zu ersetzen. "Aber ich habe ja einen Pachtvertrag bis 2016", bleibt der 44-Jährige erst einmal recht ruhig.
Tatsache ist, dass der Planungsausschuss, der morgen ab 17 Uhr im Saal 2 des Seidenweberhauses tagt, über eine Vorlage der Verwaltung entscheidet, die den "einleitenden Beschluss" für eine Bebauung beinhaltet. Betroffen von der Aufstellung des Bebauungsplanes ist auch die frühere Tennis- und jetztige Fußballalle. Der bei zahlreichen Hülsern und anderen Krefelder Bürgern beliebte Sport-Treffpunkt stünde damit vor dem Aus.
Der rund 2000 Quadratmeter umfassende Komplex war vor drei Jahren nach dem Einsatz beträchtlicher Eigenmittel von Inhaber Stephan Janssen eröffnet worden. Mittlerweile frequentieren wöchentlich rund 1000 sportbegeisterte Hülser und Nutzer auch aus dem Umland den beliebten Treffpunkt im Norden der Stadt. "Rund 15 bis 20 Vereine trainieren regelmäßig mit ihrem Nachwuchs hier, weil das Hallenangebot der Stadt nicht ausreicht", betont der gelernte Bankkaufmann.
Der Fußball-Tempel, der eine eigene "Champions-League" betreibt, macht, legt man unter anderem die Nutzungspreise für die Courts zugrunde, inklusive der Sports-Bar einen geschätzten Jahresumsatz von rund 500000 Euro. Diese Summe macht den Pächter, Inhaber und Geschäftsführer auch zu einem nicht unbedeutenden Steuerzahler für die Stadt Krefeld.
Der bisherige Eigentümer der Halle, der frühere Seidenfabikant Georg-Fritz Lethen, hat jedoch andere Pläne mit dem Grundstück. Das Gelände ist bereits an einen Investor verkauft, der Pachtvertrag mit Stephan Janssen könne "kurzfristig gekündigt werden", sagt Lethen - trotz der Vertragslaufzeit bis 2016. In rund anderthalb Jahren müsse Janssen mit der Schließung rechnen, erklärt Lethen.
Wie bereits auf dem Nachbargrundstück, der ehemaligen Seidenweberei, soll auch auf dem insgesamt über 11000 Quadratmeter großen Grundstück nördlich davon eine Wohnbebauung mit 23Häusern, erfolgen. In den Geltungsbereich des späteren Bebauungsplanes einbezogen ist auch das dreigeschossige ehemalige Verwaltungsgebäude an der Bruckersche Straße Nummer 152. Dieses Gebäude soll jedoch erhalten bleiben. Derzeit wird ein Käufer gesucht. Der Wohnpark "Alte Seidenweberei" umfasst 30 Reihenhäuser.