Interkulturelle Woche: Der Duft gebratener Sardinen hängt über dem Neumarkt

Zum Abschluss der Interkulturellen Woche bruzzeln und braten in den Töpfen der ausländischen Vereine viele Köstlichkeiten. Folklore-Veranstaltungen fielen diesmal aus.

Krefeld. "Diese Woche ist für uns ein Zeichen der Verbundenheit mit Krefeld und ein Ort, an dem wir zeigen können, dass wir gerne hier leben." Kyr Petro, Erzbischof der ukrainisch-orthodoxen Kirche und in Krefeld tätig, weiß die interkulturelle Woche, die jedes Jahr vom Arbeitskreis für Angelegenheiten ausländischer Mitbürger veranstaltet wird, zu schätzen.

Vor allen Dingen die Abschlussveranstaltung auf dem Neumarkt. Die kann jedes Mal mit regem Zuspruch rechnen, allein schon wegen der kulinarischen Spezialitäten, die in den Töpfen ausländischer Vereine braten und bruzzeln - und das bei strahlendem Spätsommerwetter.

Wegen der Herbstferien war ihre Zahl allerdings ein wenig reduziert und auch die folkloristischen Darbietungen fielen aus. Dafür legte sich Ante Franjicevic, Mitinitiator vom Arbeitskreis, mächtig ins Zeug und machte als Moderator eine durchaus gute Figur.

Der Duft gebratener Sardinen und Scampis stieg den Besuchern am Stand der Portugiesen in die Nase. Für "Sloga", den jugoslawische Verein, waren Cévapcici und Slivovicz ein Muss. Der eriträische Verein röstete und kochte köstlichen Kaffee, die Awo und die Aleviten kochten türkisch. Bereits gegen Nachmittag wurden die Vorräte knapp.

"Teil haben, Teil werden" lautete das Motto der Woche, die sowohl von Einheimischen wie Ausländern positiv angenommen wurde, resümierte Ante Franjicevic. Die Veranstaltungen waren durchweg gut besucht. Das Thema "bikulturelle Ehen und Familien in Krefeld" lockte zahlreiche Besucher in die VHS, der Treff "Polnische Fliesenleger in Krefeld und Opel-Autos aus Oberschlesien", bei dem es um Migration und Produktionsverlagerung durch Globalisierung und Osterweiterung der Europäischen Union ging, wurde als "klein aber effektiv" bezeichnet.

Besonders gut kam die Ausstellung "Zweiheimisch" an. Sie demonstrierte anhand von Fotos Jugendlicher die auf der einen Seite gelungene Integration, auf der anderen Seite die Verbundenheit mit ihrer ursprünglichen Heimat. "Wir hatten viel interessante Begegnungen", zog Arbeitskreis-Mitglied Eva Staudacher ein persönliches Fazit. Sie fuhr mit der Gleichstellungsbeauftragten Christine Weinbörner und 15 Frauen zum zehnjährigen Bestehen ins Kölner Fortbildungszentrum, das von muslimischen Frauen gegründet wurde.