Pflanzenbörse: Tausche Vergissmeinnicht gegen Primeln

Die Beschäftigungsinitiative „Anstoss“ bietet dienstags eine Pflanzenbörse an. Es gibt auch einen Bestand an Gartengeräten.

Kempener Feld. Lange genug hat man am Niederrhein darauf gewartet, dass die Gartensaison anfängt. Langsam entsteht der Eindruck, es könnte wirklich Frühling werden. Mit dem Besorgen von Blumen kann man also anfangen. Frost wird es wohl erst mal nicht mehr geben.

Für kleines Geld oder im Tausch gegen andere Pflänzchen aus dem eigenen Garten kann man ab sofort jeden Dienstagnachmittag auf dem Emmaus-Secondhand-Markt an neues Grün kommen.

„Es war eine Idee vom Vorstand Franz Söte, ein bisschen mehr Leben und Abwechslung in das Geschäft zu bringen“, erläutert Markus Lechner. Er ist der Garten- und Landschaftsbaumeister bei der gemeinnützigen Beschäftigungsinitiative „Anstoss“ Krefeld.

„Zum normalen Geschäft“, so Lechner, „gehören der Garten- und Landschaftsbau mit Verantwortung für Mensch und Umwelt, der Radverkauf und der Secondhand-Markt an der Peter-Lauten-Straße 19.“ Für eine Pflanzenbörse war Waltraud Fleuren als ehrenamtliche Mitarbeiterin schnell gewonnen: „Weil ich gerne mit Blumen rumhantiere.“ Als Hausfrau und Oma verfüge sie auch über die notwendige Zeit. „Manches Pflänzchen habe ich auch selber ausgegraben“.

Markus Lechner, Garten- und Landschaftsbaumeister bei der Beschäftigungsinitiative Anstoss

Damit der Tauschhandel auch in Schwung kommt, wenn noch keine Börsenbesucher mit eigenen Pflanzen vorbeischauen, hat das Team von „Anstoss“ durch zwei großzügige Sponsoren bereits eine Ladung Pflanzen erhalten. Der Blumenhof Merholz an der Martinstraße und die Baumschule Heilmannshof in Traar waren spendabel.

Zu den ersten Kundinnen gehörte Lisbeth Krohnen, die für 50 Cent ein Schlüsselblümchen und ein kleines Vergissmeinnicht mit spitzen Blättern erworben hat. „Ich finde eine Pflanzenbörse schon gut. Wenn man einen Garten hat, will man vielleicht mal etwas in einer anderen Farbe haben. Oder etwas, was man nicht kennt“.

So werden nun ihre gelben Schlüsselblumen um einen violetten Farbtupfer aus der Familie bereichert. Doch nicht nur Pflanzen gehören zum Angebot der neuen Tauschbörse. Gartenzeitschriften, einige Bücher zu Naturthemen, aber ebenso Tütchen mit Pflanzensamen sind unschlagbar preiswert zu bekommen. „Wir haben auch Gartenaccessoires und Gartengeräte aus dem Fundus von Emmaus und bekommen immer wieder Neues aus Haushaltsauflösungen“, sagt Lechner. „Wir wollen uns keine goldene Nase damit verdienen, sondern wir wollen bekannter werden“.

Dem Gartenbaumeister geht es auch darum, für die Beschäftigungsinitiative „Anstoss“ mehr Tätigkeitsfelder und Arbeitsplätze zu schaffen. Fünf feste Mitarbeiter, die damit aus der Arbeitslosigkeit geholt wurden, kann die Beschäftigungsinitiative aufweisen, zwei bis drei Personen sind als Ein-Euro-Jobber beschäftigt. Wenn die Pflanzenbörse im Frühjahr gut ankommt, wird es im Herbst die nächste geben.