Oppum: Die Flügel drehen sich, es klappert im Gebälk

Großer Andrang beim 18. Deutschen Mühlentag in der Krefelder Geismühle.

Krefeld. Der Blick von Franz-Josef von der Hocht und den anderen Oppumer Mühlenspechten geht öfter mal zum Himmel. Sie wollen wissen, wie das Wetter wird. Ganz so, wie das Jahrhunderte lang Betreiber von Windmühlen getan haben — denn der gestrige Pfingstmontag war auch der 18. Deutsche Mühlentag.

Als um kurz nach 9 Uhr die Betakelung der Mühlen-Flügel beginnt, da herrscht mit Windstärke vier das ideale Mühlenwetter. Schnell sind die 60 Quadratmeter Segel aufgezogen, und zur Freude der heraneilenden Besucher drehen sich die vier Flügel bereits im Wind.

Der Tag startet aber für mehrere hundert Besucher mit einem Ökumenischen Gottesdienst am Fuß des Mühlenhügels. Pfarrerin Heike Kluthe aus Linn und Gemeindereferent Bernd Käsmacher aus Oppum halten ihn unter dem Leitwort „Jesus, die Basis unseres Glaubens“.

Gegen 12 Uhr stürmt dann die erste Gruppe die Mühle. Franz-Josef von der Hocht und Willi Hanenberg, die beiden Vorsitzenden des Mühlenbauvereins, haben mit ihren acht Freunden alles vorbereitet.

„Mahlt die Mühle heute das Korn?“, fragt ein Besucher, und Willi Hanenberg kontert: „Seien Sie froh, dass sie nicht mahlt, sonst müssten wir Sie minutenlang abbürsten, das Mehl ist dann überall.“ Und sicherer, so die Verantwortlichen, ist ein Rundgang auch, wenn es nicht überall im Gebäude klappert und ruckelt.

Im Mühlenkeller jedoch sind die Früchte ehemaliger Mahlvorgänge zu bewundern. Es gibt Mühlenbrot mit Schmalz, und mancher nimmt sogar einen ganzen Laib mit nach Hause.

Ein ganz großer Wunsch des Bauvereins ist die Errichtung eines Backhauses, dafür werden derzeit die Weichen gestellt. Bis 17 Uhr Uhr sehen auch die Autobahnbenutzer die sich im Wind drehenden großen Flügel, und für die freundlichen Helfer heißt es „Loop, Möller loop“. Denn der Zustrom hört nicht auf.