Serie "Was man getan haben muss": Einmal die sommerliche Blütenpracht sehen
Was muss man in diesem Sommer getan haben, fragt die WZ in den Ferien. Anja Peters empfiehlt, die Geismühle und den Botanischen Garten zu besuchen.
Krefeld-Oppum. In der Morgensonne werfen die Flügel der Geismühle lange schwarze Schatten auf die sattgrüne Wiese. „Das renovierte historische Gebäude an der A 57 ist ein Muss für Jeden, dort in den Freien vorbei zu schauen“, findet Oppums Bürgervereins-Vorsitzende Anja Peters. Ebenso unerlässlich sei der Besuch im Botanischen Garten am Schönwasserpark. „Von dort können Spaziergänger durch Parklandschaften bis zur Burg Linn schlendern.“
Die Flügelstellung, auch: Flügelsignal, ist bedeutungsvoll und hatte früher und heute Kennern über weite Strecken hin viel zu erzählen. So besagt die jetzige 45-Grad-Stellung, dass die Mühle kurzfristig außer Betrieb ist.
Mit viel Willens- und eben so viel Muskelkraft in geleisteter Arbeit haben die Mitglieder des Bauvereins Geismühle 320 000 Euro zusammengetragen, das historische Bauwerk saniert und ihm neues Leben eingehaucht. Sie haben das Wahrzeichen gerettet und können Erwachsenen und vor allem Kindern jetzt zeigen, wie mit Windkraft Korn zu Mehl gebacken wird. Die ersten Laibe Oppumer Mühlenbrot schmecken köstlich.
Im Januar 2006 ging es bei bitterer Kälte los. Das Bauschild gab das sichtbare Zeichen für den Beginn der Sanierungsarbeiten am historischen Gemäuer. Zuerst, noch vor den Arbeitern der Mühlenbaufirma, traten dort einige Oppumer Männer in Aktion. Sie klopften die noch vorhandenen verputzten Flächen in der Mühle ab, kratzten alle Fugen aus und reinigten das Mauerwerk behutsam mit Hochdruck und Wasser. Danach wurden die alten Feldbrandsteine neu verfugt.
Ein tolles Ereignis war im Juli des gleichen Jahres das Demontieren der großen Haube; ein erhebender Moment geschah, als sie im Dezember per 200-Tonnen-Kran wieder aufgesetzt wurde. Heute kann sich jeder Bürger bei den regelmäßig stattfindenden Führungen ein Bild des Bauwerks machen, dessen älteste Teile aus der Zeit um 1300 stammen.
Bietet die grüne Wiese der Geismühle einen schönen Untergrund, herrscht im Botanischen Garten sommerlich-bunte Blütenvielfalt. Bereits am Eingang leuchtet der Phlox im Staudengarten in sattem Rot und Lila. Der hübsche Bereich am Schönwasserpark entstand seit 1927 aus einem kleinen Schulgarten. Heute wachsen dort rund 5000 verschiedene Pflanzen aus aller Welt.
Ein besonders schöner Hingucker im Sommer ist der Rosengarten. Hier blühen und duften an Stämmen und Sträuchern rund 150 Rosensorten von Weiß bis Dunkelrot um die Wette.
Der Apothekergarten zeigt dem Besucher Heilkräuter und nebenan wird Mendels Vererbungslehre mit verschiedenfarbigen Stiefmütterchen anschaulich dargestellt. Sehr hübsch ist der Niederrheinische Bauerngarten, in dem die Beete traditionell geometrisch angeordnet und von kleinen Buchsbaumhecken gesäumt sind. Obst, Gemüse, Kräuter und Blumen wachsen dort hinter der Hecke. Von dort geht der Besucher in das 1997 errichtete Gewächshaus. Hier steht eine Auswahl der im nordamerikanischen Raum beheimateten Familie der Kakteen zusammen mit wasserspeichernden Pflanzen aus Südamerika und Afrika.