An der Geismühle packt die Bremse nicht

Ärger: Der Mühlenverein muss auf die offizielle Abnahme warten, bietet aber trotzdem Führungen an.

Krefeld. Das ist schon ärgerlich für den Bauverein Geismühle. Da hatte man sich über viele Monate bemüht, hatte tonnenweise die alten Fundamente wieder freigelegt, hatte renoviert und restauriert. Und doch liegt - auch nach der feierlichen Eröffnung - ein Makel auf dem Oppumer Wahrzeichen an der Autobahn: Es fehlt die offizielle Abnahme der mechanischen Teile.

Eigentlich wollten die so sehr engagierten Mühlenbauer diesen Makel nicht öffentlich zugeben. Aber es hatte bei der Generalprobe mit laufenden Flügeln eine schwere Panne gegeben. Der Linner Museumschef Christoph Reichmann gab auf WZ-Anfrage zuletzt auch zu, dass "etwas hätte passieren können". Der Grund: Die hölzernen Bremsbacken, die die Königswelle mit den Flügeln daran, im Wind stehend, halten sollen, liegen nicht überall an.

Wieso es zu diesem Fehler kam, will niemand genau wissen. Zumindest hatte der Mühlenverein mehrmals Schwierigkeiten mit der Osnabrücker Spezialfirma gehabt. Jedermann kann sich vorstellen, welchen großen Druck die vier im Wind stehenden großen Flügel ausüben können. Die Mahlsteine, die sie in Bewegung setzen, sind schon einige Tonnen schwer. Flügel ohne festen Halt geraten völlig außer Kontrolle.

Franz-Josef von der Hocht vom Vorstand des Bauvereins, gestand auf WZ-Anfrage, dass es einigen Ärger gegeben habe. Aber er sicherte gleichzeitig zu, dass an jedem ersten und dritten Sonntag eines Monats, also schon wieder am 5. August, von 14 bis 17 Uhr Führungen durch die Geismühle geben wird, allerdings im stehenden Zustand. Er ist auch sicher, dass die Abnahme nicht mehr lange auf sich warten lässt.