Diskussion Arbeitskreis: Uerdinger Bücherei soll Zentrum für alle werden

Krefeld. Am 16. Mai 2013 haben die Uerdinger ihre alte Bücherei bei einer symbolischen Trauerfeier beerdigt. Fast genau drei Jahre nach deren Schließung haben der Arbeitskreis zum Erhalt der Bücherei und Bürger jetzt über die Zukunft des denkmalgeschützten Herbertzhauses am Marktplatz diskutiert.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Ein Quartierszentrum könnte dort entstehen, der Gedanke dahinter: „Das Haus soll ein Zentrum für alle Uerdinger werden“, sagt Susanne Tyll vom Arbeitskreis. Das könnte eine kulturelle oder gemeinnützige Einrichtung wie eine Kita sein, „aber auch weiterhin Medienausleihe bleiben.“

Tyll betont: „Uns ist wichtig, dass es hier eine städtische Bücherei gibt, in der Menschen mit Vollzeitjobs arbeiten, die den Job gelernt haben.“ Und das unabhängig, aber im Austausch mit der Mediothek.

Darüber hinaus seien vielfältige Möglichkeiten zur Nutzung der Räumlichkeiten denkbar: In den Kellerräumen könnte ein Proberaum entstehen, stundenweise Kinder- und Hausaufgabenbetreuung, PC-Kurse für Senioren, Angebote zur Familien-, Pflege- und Wohnberatung könnten stundenweise ins Herbertzhaus nach Uerdingen kommen. Bürger wünschen sich Yogakurse, Nahverkehrsberatung oder eine nachbarschaftliche Tauschbörse für das Gebäude am historischen Marktplatz.

Jürgen Hengst, Vorsitzender der Uerdinger Bezirksvertretung, reagiert auf die Vorschläge zurückhaltend: „Ob wir das Haus in dieser Weise ans Laufen kriegen, ist zu dieser Zeit nicht sicher. Es besteht erheblicher Renovierungsbedarf. Allein aus dem Haushalt werden wir das nicht schaffen.“ Von der Stadt gebe es noch kein grünes Licht — „aber die Perspektive ist da“. Solange sehe er die Überlegungen um das Quartierszentrum als „Ideenschmiede“. Wie „die ganzen guten Ideen realisiert werden können“, müsse man zu einem späteren Zeitpunkt überlegen.

Der Arbeitskreis will jetzt damit starten, Spenden für die Renovierung des Portals der alten Bücherei zu sammeln. Die Stadt hat die Arbeiten genehmigt.