Flachsmarkt: „Wir haben leider knallrote Zahlen geschrieben“

Hans-Werner Kevenhörster und Helmer Raitz von Frentz, die Macher des Flachsmarktes, ziehen im WZ-Interview eine traurige Bilanz der diesjährigen Großveranstaltung in Linn.

Krefeld. Herr Kevenhörster, Herr Raitz von Frentz, wie war für Sie der Flachsmarkt 2007?

Raitz von Frentz: Nass. Es war der verregnetste Flachsmarkt, den wir je erlebt haben. Wir sind froh, dass es nicht auch noch gestürmt hat.

Wieviele Besucher kamen an den drei Flachsmarkt-Tagen?

Kevenhörster: Am Samstag hatten wir 11 000 Besucher. Das war etwas weniger als im Vorjahr. Am Sonntag lief es erst schleppend an, dann kamen wir aber immerhin noch auf 18 000 Gäste. Im letzten Jahr waren es 33 000. Trotz Dauerregen hatten wir am Montag dann wieder 11 000 Besucher und die Stimmung war erstaunlich gut. Im Jahr 2001 hatten wir auch einen verregneten Flachsmarkt, doch immerhin 50 000 Besucher.

Was ist ihrer Meinung nach die Ursache für die niedrige Besucherzahl?

Kevenhörster: Ich glaube wirklich, dass das schlechte Wetter die Ursache ist. Wir haben in diesem Jahr noch intensiver geworben als in den Vorjahren.

Raitz von Frentz: Das lag eindeutig am Wetter. Aber die Besucher waren mit dem Angebot sehr zufrieden. Es kamen sogar welche extra aus Paderborn und Essen.

Glauben Sie noch an den Flachsmarkt?

Kevenhörster: Ja. Ich glaube, dass unser Konzept einfach stimmig ist. Oft sagen uns die Leute: "Ein Besuch auf dem Flachsmarkt, der lohnt sich noch - im Gegensatz zu manch anderen Märkten."

Wie war der diesjährige Flachsmarkt in finanzieller Hinsicht? Konnten sie schwarze Zahlen schreiben?

Kevenhörster: Nein, wir haben leider knallrote Zahlen geschrieben. Um die Kosten decken zu können, hätten wir ungefähr 65 000 Besucher gebraucht. Man muss aber auch mal mit einem schlechten Jahr zurechtkommen können.

Ein Teil der Einnahmen kommt dem Erhalt der historischen Linner Bausubstanz zugute und der Pflege des Brauchtums. Müssen in dieser Hinsicht dieses Jahr nun Abstriche gemacht werden?

Wie war das Feedback von Handwerkern und Besuchern?

Kevenhörster: Einige Handwerker haben mir erzählt, dass das Publikum nicht mehr so interessiert ist wie früher einmal. Ich kann diese Meinung aber eigentlich nicht teilen.

Woher nehmen Sie, nach einer Veranstaltung wie in diesem Jahr, die Motivation, weiter als Mitorganisator tätig zu sein?