Café del Sol: Rat stellt sich quer
Krefeld. Das Telefonat von Oberbürgermeister Gregor Kathstede mit den Investoren des Café des Sol dürfte am Freitag eher frostig ausfallen. Denn er muss ihnen mitteilen, dass der Rat den dafür notwendigen Bebauungsplan abgelehnt hat.
Zumindest vorläufig. Die Gastronomiekette möchte im Bereich Berliner-/Violstraße eine Filiale errichten. Viele Anwohner sind besorgt, dass durch Außengastronomie und Verkehr die Belastung im Umfeld zu groß wird. Zudem waren in den Bezirksvertretungen und im Planungsausschuss viele Fragen aufgeworfen worden, die bislang noch nicht geklärt sind. Deshalb wollten FDP und UWG den Punkt vertagen.
Doch mit diesem Vorstoß konnten sie sich — trotz einer herbeigeführten geheimen Abstimmung und der Unterstützung der CDU — nicht durchsetzen. Denn Oberbürgermeister Gregor Kathstede wollte den Punkt nicht vertagen, seine Stimme fehlte zur Mehrheit. Nach der Abstimmung, die dann ebenso knapp gegen die Planung ausfiel, nannte er dann den Grund: „Der Investor wird stocksauer sein, ich muss ein Signal geben, dass spätestens in der nächsten Ratssitzung eine definitive Entscheidung fällt.“
An die Gegner appellierte er, die offenen Fragen bis dahin zu klären, „sonst machen wir uns lächerlich“. Für die CDU erklärte Fraktionschef Wilfrid Fabel, dass man nicht grundsätzlich gegen die Pläne sei, aber prüfen wolle, ob die Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Planung begründet seien. Wenn ja, sei dem Investor auch mit einem Ratsbeschluss nicht geholfen, weil es dann Klagen geben werde. dag