Gemeinde hilft beim Brunnenbau in Brasilien

Das Ehepaar Bernd und Gisela Benger hat die Partnergemeinde von Christus König besucht, um sich selbst ein Bild zu machen.

Foto: Andreas Bischof

Verberg. Immer wenn ein Euro im Klingelbeutel der katholischen Gemeinde Christus König in Verberg landet, kann im 8000 Kilometer entfernten Bistum Oeiras, südlich des Äquators in Brasilien ein Wasserstrahl aus der Leitung sprudeln. Seit rund 30 Jahren engagiert sich die katholische Gemeinde in der nordostbrasilianischen Dürre-Provinz Piaui.

Vor rund 60 Interessierten haben Bernd und Gisela Benger im Gemeindehaus vor kurzem von ihrer jüngsten Reise nach Oeiras berichtet, die sie selbst finanziert haben. „Was sich dort in den vergangenen Jahren verändert hat, macht optimistisch“, sagt Gisela Benger. Glücklicherweise habe es in den vergangenen Jahren relativ oft geregnet. Das und neue Brunnen und Wasserversorgungssysteme haben die Region, die rund dreimal so groß wie Berlin ist, grüner werden lassen.

Rund 40 000 Euro hat die Gemeinde in den vergangenen Monaten nach Brasilien geschickt. „Jeder Euro, der hier gespendet wird, kommt dort auch im Wert von einem Euro an“, hebt Gisela Benger hervor.

Ihr Mann Bernd, Maschinenbauingenieur von Beruf, verweist darauf, dass die Hilfe für die Menschen nie karitativen Charakter gehabt habe, sondern von der Gemeinde stets als „Hilfe zur Selbsthilfe“ verstanden wurde. Viele Brunnen, zwischen sechzig und hundert Metern tief, kleine Staudämme, Zisternen, Fischteiche und Wasserverteilungsanlagen sichern inzwischen die landwirtschaftlichen Nutzflächen und die Versorgung mit Trinkwasser für die Menschen. Deshalb seien die Projekte zum Aufbau einer Wasserversorgung zugunsten neuer Projekte in den Hintergrund gerückt.

Siedlungsbauprojekte für Obdachlose, Drogenabhängige oder Landwirtschaftsschulen stehen jetzt im Mittelpunkt der Arbeit von Padre Joao de Deus, dem brasilianischen Partner der Verberger Gemeinde.

„Und hier, das ist der Zaun, den Felix bei seinem Aufenthalt gebaut hat“, zeigt Gisela Benger auf ein Foto. Felix Schregel war der erste Verberger, der nach seinem Abitur handfeste Entwicklungsarbeit in Brasilien geleistet hat. Zwei junge Frauen aus der Gemeinde waren inzwischen ebenfalls dort.

„Jetzt soll aber ein richtiger Austausch erfolgen“, kündigt Benger an. „Wir suchen eine Gastfamilie für den 16-jährigen Lukas aus Oeiras, der für ein halbes Jahr nach Krefeld kommen und danach wieder zurück in seine Heimat möchte, um seine Erfahrungen für die Menschen dort einsetzen zu können.“ Stolz habe er beim Besuch der Bengers schon erste Worte in deutscher Sprache gewechselt.