Heinz Eßer: Amtsmüde, nicht sportmüde
Der Krefelder gibt nach 15 Jahren sein Ehrenamt als Fachschaftsleiter beim Stadtsportbund ab.
Krefeld. Nach 15 Jahren als Fachschaftsleiter für den Badmintonsport hat Heinz Eßer sein Amt im Krefelder Stadtsportbund niedergelegt. Der 1. Vorsitzende des TV Gut-Heil Krefeld übernahm das Ehrenamt 1997 von Manfred Wagner. Mit dem Sport ist für den passionierten Badmintonspieler deshalb aber noch lange nicht Schluss. „Ich bin in den vergangenen Jahren vielleicht ein wenig amtsmüde geworden aber nicht sportmüde“, sagt Eßer, der als Fachschaftsleiter für insgesamt neun Krefelder Badmintonvereine und deren Interessen verantwortlich war.
Und die Anzahl an Aktiven ist bei Weitem nicht gering. „Allein unser Verein zählt ungefähr 80 Aktive aus dem Badmintonsport. Bei den vergangenen Stadtmeisterschaften gab es 284 Meldungen“, erzählt Eßer, der genau weiß, wie schwer es für eine Sportart wie Badminton ist, sich neben den Größen Fußball, Handball und Tennis zu etablieren und öffentlich in Erscheinung zu treten. „Die Sponsorensuche ist nicht einfach, weil unser Sport einfach nicht so populär ist, wie andere Sportarten.“
Dabei ist Badminton schon lange kein Freizeitsport mehr und schon gar nicht mit Federballspiel zu vergleichen. „Wer im Badminton Erfolg haben will, muss topfit sein. Ein gutes Reaktionsvermögen ist neben der körperlichen Fitness die Grundvoraussetzung“, erklärt Eßer und ergänzt: „Heute kommt man ohne spezielles Training gar nicht mehr aus. Früher hat man einfach nur so gespielt.“ 1986 gründete Eßer zusammen mit Marc Gronsfeld die Badmintonabteilung beim TV Gut-Heil Krefeld, die heute drei Senioren-Mannschaften sowie ein Mini- und ein Schülerteam umfasst.
Besonders erwähnenswert ist dabei die Tatsache, dass schon die Kleinsten von Beginn an in Sachen Fairness geschult werden. „In den unteren Ligen wird weitestgehend ohne Schiedsrichter gespielt. Dabei vertrauen die Spieler auf die gegenseitige Ehrlichkeit“, erklärt Eßer, der sein Amt termingemäß bei den vergangenen Krefelder Stadtmeisterschaften abgab. „Ich bin kein Freund davon, einfach hinzuschmeißen. Deshalb habe die Übergabe anderthalb Jahre lang vorbereitet“, erklärt Eßer.
Seine Nachfolge wird Axel Schönfeld vom SC Bayer Uerdingen antreten. „Ich bin mir absolut sicher, dass ich einen kompetenten Nachfolger gefunden habe“, sagt Eßer, dem damit der Abschied vom Ehrenamt geglückt ist. Ganz von der Bildfläche wird der begeisterte Badmintonspieler aber wohl noch lange nicht verschwinden. „In zwei Jahren hat unser Verein seinen 120. Geburtstag. Da freuen wir uns schon alle wahnsinnig drauf.“