Kleingärten werden sommerfit
Der Verein Alt-Bockum gehört zu den ältesten in Krefeld. Gemeinschaft wird bei den Mitgliedern groß geschrieben.
Krefeld-Bockum. Herbert Giesenfeld macht seinen Garten fit für den Sommer. Dafür säubert er die Wasserpumpe und harkt den Boden für seine Zierpflanzen. Eine lästige Pflicht es für den Rentner nicht: "Es macht mir große Freude in meinem Garten zu arbeiten", sagt er. Seine Nachbarn tun es ihm gleich. Seitdem die ersten Sonnenstrahlen die Gartenfreunde verwöhnen, schwingen die Mitglieder des Gartenbauvereins Alt-Bockum die Schaufel.
Herbert Giesenfeld ist nur einer von vielen Kleingärtnern aus Leidenschaft. 71 Pachtplätze für die Grüne-Daumen-Sympathisanten gibt es. Giesenfeld hat sein grünes Fleckchen Erde vor 40 Jahren von seinem Vater geerbt, der damals eines der ersten Vereinsmitglieder war. Die Gartenanlage hat eine 90-jährige Geschichte und gehört somit zu den ältesten in Bockum.
Auch Vereinsvorsitzender Wolfgang Hildach ist mit Leidenschaft dabei. Wie die anderen Kleingartenbesitzer tauscht er sich gerne über Gemüsesorten und Zierplanzen aus. Das Miteinander wird im Verein groß geschrieben, Gemeinschaftsaktionen stehen an der Tagesordnung. So bauten die Mitglieder eigenhändig einen römischen Ofen, in dem sie Brot selbst gebacken haben. "Der Platz um den Ofen ist immer ein beliebter Treffpunkt", sagt der Vorsitzende.
Dennoch haben die Vereinsmitglieder auch Pflichten. "Da muss der eine bei Reparaturen im Vereinsheim helfen und der andere muss den Wanderweg von Ästen befreien", sagt Hildach.
Bei der Bepflanzung legen alle Kleingärtner großen Wert darauf, möglichst ohne chemische Keule zu düngen. Ein weiterer Hingucker ist die kleine Bienenzucht eines Gartenfreundes. Die ist gleichzeitig natürliche Honigquelle. Die Benjeshecke soll als naturnahes Biotop Nagern, Vögeln und Insekten einen Lebensraum bieten.
Umweltfreundlich ist auch, dass der Verein fern vom Verkehrslärm liegt. Zudem ist die Vereinsgaststätte nicht nur für Mitglieder, sondern auch für jeden anderen Besucher geöffnet. "Unsere Lage ist einmalig. Wir sind nah am Elfrather See und am Stadtwald", sagt der Kleingärtner. Und so sieht man gleich zu Frühlingsbeginn die ersten Jogger auf den Wanderwegen, die durch die Gärten führen.
Derzeitig arbeiten die Mitglieder um Wolfgang Hildach an einem neuen Vereinsheim. "Bis zur Fertigstellung dauert es allerdings noch etwas", sagt der Vereinsvorsitzende.