Traar Schützen verzichten auf Kanonen
Flüchtlinge sollen mit den Geräuschen nicht erschreckt werden.
Traar. Kanonendonner wird man in diesem Jahr beim Tanz in den Mai und Maibaumsetzen in Traar nicht hören. „Aus Rücksicht auf die in der großen Traglufthalle auf dem alten Festplatz untergebrachten Flüchtlinge“, so informierte Präsident Walter Potthast die zur Jahreshauptversammlung erschienenen Mitglieder des Traarer Schützenvereins.
Nur vereinzelte Gegenstimmen hörte man, als Potthast meinte „Wir wollen die oft traumatisierten Flüchtlinge freundlich begrüßen und willkommen heißen und nicht durch bedrohliche Geräusche erschrecken.“
Später, wenn sich die Fremden in Traar eingelebt haben, wird man die alte Schützentradition wieder aufleben lassen. Die Schützen standen hinter ihrem Präsidenten und überlegen, die neuen Nachbarn zu ihren Festen einzuladen, mit ihnen Rundgänge durch Traar zu machen und sich um die fremden Kinder zu kümmern. Selbstverständlich würden die hier in Traar wohnenden Flüchtlinge bei einer Teilnahme keinen Eintritt zahlen. Die Schützen hörten auch, dass die Bewohner der Halle entgegen früherer Aussagen wohl längere Zeit in Krefeld verweilen werden.
Sie sehen es positiv, denn so können doch Bekanntschaften entstehen und man kann sich aneinander gewöhnen. Eine Veränderung wird es jedoch geben, denn der bisherige Festplatz wird wohl für einige Jahre nicht zur Verfügung stehen. Deshalb hat man mit der Stadtverwaltung und den Stadtwerken Gespräche geführt.
Und durch das Entgegenkommen eines Landwirts kann ganz in der Nähe neben dem Parkplatz an der Moerser Landstraße ein Ersatz-Festplatz entstehen. Strom,- und Wasseranschlüsse müssen her. Der Anschluss an den Kanal eingerichtet werden. Der Vorstand des Traarer Schützenvereins hat eine Beteiligung an den Kosten zugesagt und hofft, dass der Platz zur nächsten Veranstaltung Ende April bereit steht. Ansonsten gab es einen erfreulichen Rückblick auf das Schützenfest im Vorjahr, die Finanzen sind in Ordnung und unter den 483 Mitgliedern gibt es überraschend viele Jungschützen. Als der Präsident sein Schlusswort gesprochen hatte, stahl ihm Kassierer Thomas Janßen die Schau. Er konnte berichten, dass Walter Potthast in diesem Jahr auf eine dreißigjährige Vorstandsarbeit in Traar zurückblicken kann und überreichte ein Präsent. Die stehenden Ovationen beantwortete Potthast dann schützengemäß mit einer Lokalrunde.