Festplatz Supermarkt in Traar: Spatenstich nicht vor 2017

Bezirksvertretung Ost erwartet den Ratsentscheid zum Geschäft am Festplatz erst im Herbst 2016.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Frühestens im Frühjahr 2017 könnte in Traar mit dem Neubau eines Lebensmittel-Vollversorgers begonnen werden. Der ist gegen die Stimmen der CDU und des Traarer Bürgervereins beschlossen und auf dem Acker nördlich des Traarer Festplatzes geplant. „Die notwendigen Gutachten sind vergeben“, sagt Wolfgang Merkel, Bezirksvorsteher der Bezirksvertretung Ost. In der ersten Sitzung des Planungsausschusses im neuen Jahr sei von der Verwaltung eine entsprechende Vorlage geplant.

Für die Stadt hat ein neuer Supermarkt in Traar einen hohen Stellenwert. „Auf der Prioritätenliste steht dieses Projekt weit oben auf Platz 13“, sagt Merkel.

Der entsprechende Bebauungsplan 721 ist bereits im Oktober 2011 eingeleitet worden. Die Öffentlichkeit ist im Jahr 2013 frühzeitig beteiligt worden. Nur der Standort war längere Zeit strittig. In einer Umfrage des Bürgervereins hatten sich vor drei Jahren 48,5 Prozent der eigenen Mitglieder für eine Erweiterung des Lebensmittelangebotes ausgesprochen. 16,1 Prozent von ihnen stimmten für den Standort nördlich des Festplatzes, 15,4 Prozent für einen Standort am Buscher Holzweg und 17 Prozent wünschten sich einen Standort in zentraler Lage.

„Die CDU sieht beim favorisierten Standort nördlich des Festplatzes den Dorfcharakter gefährdet und fürchtet wegen zunehmender Verkehrsströme um den Zustand der unbefestigten Moerser Landstraße Straße“, erklärt Merkel. Persönlich teilt er diese Meinung nicht.

Die von der Verwaltung in Auftrag gegebenen Gutachten zum Artenschutz, der landschaftspflegerische Begleitplan sowie das Verkehrsgutachten, das Baugrund- und Versickerungsgutachten sowie das Lärmgutachten sind vergeben. Liegen deren Ergebnisse vor, kann der Offenlagebeschluss folgen.

Vier Wochen haben die Bürger dann Gelegenheit, ihre Einwände vorzubringen. Jede einzelne Anregung muss von der Verwaltung geprüft werden.

Die Bezirksregierung habe grundsätzlich keine Bedenken gegen den neuen Standort. Den Buscher Holzweg hatte sie als nicht geeignet bezeichnet.

Das Zentrenkonzept ermöglicht einen Vollversorger an der Stelle nördlich des Festplatzes, aber keinen weiteren Bäcker oder Blumenladen. Auch die Billig-Discounter sind ausgeschlossen, weil sie kein Vollsortiment anbieten.

„Die Entscheidung darüber fällt letztendlich der Rat“, sagt Merkel. Das könnte im Herbst 2016 passieren — nicht zuletzt deshalb, weil der Stadt das entsprechende Grundstück gehört. Danach könnte die Stadt das Projekt ausschreiben und auf die Suche nach einem Betreiber gehen.

Eins ist aber jetzt schon sicher: Er wird weitaus mehr als die 11 000 Artikel anbieten, die bislang im zu klein gewordenen Supermarkt an der Moerser Landstraße zu kaufen sind.