WZ-Bus zur Verkehrsführung am Bockumer Platz - „Das ist großer Schwachsinn!“

Die Sperrung der Rechtsabbiegerspur auf dem Bockumer Platz erregt die Gemüter. Am WZ-Bus gabe es viele Stimmen für eine Reaktivierung der Spur.

Krefeld. Die Sperrung der Rechtsabbiegespur, des so genannten Bypasses auf dem Bockumer Platz, erregt die Gemüter mehr denn je. Immer erfolgreicher sammeln Bürger derzeit Unterschriften, um die Sperrung für den Pkw-Verkehr wieder rückgängig zu machen. Am WZ-Bus plädierten am Mittwoch die Bürger in großer Mehrzahl für eine Reaktivierung der Abbiegespur.

Zumindest die Schaltung der Ampel müsse dringend verändert werden, sagte unter anderem Karl-Wilhelm Höfges. Weil die Fußgänger am Alten Rathaus und die Rechtsabbieger in Richtung Zentrum gleich lange "grün" haben, entstehe erst der Rückstau. "Wenn die Autofahrer länger ,grün’ bekommen, ist zumindest ein Teil des Problems gelöst", meint Höfges.

"In Bockum gibt es dringendere Sache", ärgert sich Bodo Erkes. Er ist für die Öffnung, aber für eine Tempo-30-Zone im Bockumer Zentrum. "Bypass auf, aber verkehrsberuhigt", schlägt Udo Linders vor. Zwischen der Sollbrüggenstraße und dem Altenheim sollte eine Tempo-30-Zone eingerichtet werden.

Ghebreyesus Ghebreyet sagt mit ernster Stimme: "Die Menschen werden nicht gefragt, aber die Politiker wollen wiedergewählt werden. Dieser Unsinn muss wieder weg gemacht werden."

"Ich finde, es soll so bleiben. Es bedeutet mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer", sagt Anne Sonnenschein, eine der wenigen Befürwortinnen der Bypass-Schließung. Unterstützung erhält sie von Jürgen Storb. Der Radfahrer ist am Bypass bereits zweimal angefahren worden. "Die Autos fuhren mit einem Affenzahn durch den Bypass. Die Fahrer übersahen Fußgänger und Radfahrer schnell."

Für die Öffnung spricht sich auch Sigrid Achtelik aus. "Ich fürchte, dass die Fällung der Linden wieder zur Disposition steht, wenn immer über den Platz geredet wird"

Eine Bockumerin, die mit ihren zwei Kindern am WZ-Bus vorbeischaute, aber nicht namentlich genannt werden will, hat beobachtet, dass der stehende Verkehr samt Straßenbahnen Schulkinder verwirrt. "Vor dem fließenden Verkehr haben die Kinder Respekt. Wenn er steht, ist die Versuchung groß, über die Straße zu huschen", sagt sie.

"Wenn drei Autos an der Ampel stehen, fährt das vierte Auto um den Platz", hat Anwohner Wolfgang Femers beobachtet. Seit zwölf Jahren wohnt er dort. Gerhard Goeser meint: "Der Parkplatz an der Kirche wurde dreimal umgebaut. Da wurden 90000 Euro vergeudet - und auch hier gibt es keine Planung."

"Ich fahre regelmäßig am Bockumer Platz in Richtung Krefeld-Innenstadt und habe den Bypass immer als sehr vorteilhaft empfunden und genutzt", meint Karl-Heinrich Eick per E-Mail.

"Ich finde es unverschämt, dass ein mündiger Bürger kein Mitspracherecht hat", ärgert sich Marie-Luise Franck ebenfalls per E-Mail. "Es wird einfach über unseren Kopf hinweg entschieden."

"Ein Gesamtkonzept für den Bockumer Platz muss her", fordern Oliver Leist und Dilan Ceylan-Sippel. Und so bezeichnet auch Volker Aretz das Projekt als "nur halbherzig ausgeklügelt".

Ein Mitglied der Bezirksvertretung Ost meinte übrigens am Rande, dass die Thematik nochmals auf die Tagesordnung des Gremiums kommen wird.