Gericht Überfall auf Dealer mit Machete
Opfer mit 136 Stichen genäht. Mutmaßliche Täter sind geständig.
Krefeld. Das Opfer ist gezeichnet. Der Geschädigte zeigte zum Prozessauftakt am Freitag vor dem Landgericht seine Schnittwunde an der linken Schulter. Sie habe mit 136 Stichen genäht werden müssen. Die Behandlung habe mehr als vier Stunden gedauert, berichtete er. „Wenn ich nicht einen Schritt nach hinten gemacht hätte, wäre ich sicher noch schwerer verletzt worden“, sagte er.
Ereignet hatte sich der Überfall Mitte vergangenen Jahres in der Wohnung des Opfers. Den mutmaßlichen Tätern wird seit Freitag vor dem Krefelder Landgericht der Prozess gemacht. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft haben die drei Angeklagten zusammen mit einer vierten, unbekannten Person geplant, das Opfer, einen mutmaßlichen Drogendealer, in seiner Wohnung zu überfallen und von ihm Drogen und Bargeld gewaltsam zu erpressen.
Dabei soll der 22-jährige Hauptverdächtige das Opfer mit einer Machete schwer verletzt haben. Die Angeklagten sind geständig. Der Geschädigte war nach eigener Angabe mit seiner Freundin, dem gemeinsamen Kleinkind und einem Freund zu Hause, als das maskierte Trio an der Tür läutete. Die Freundin öffnete, wurde durch einen Schlag gegen die Tür in den Flur gedrückt und begann laut zu schreien. Als ihr Lebensgefährte hinzu eilte, habe er ohne Vorankündigung einen Schlag mit der Machete erhalten.
Auch er habe laut um Hilfe geschrien. Durch die Schreie sei seine im Haus wohnende Cousine herbeigeeilt, worauf die Täter flüchteten. Der Richter nahm den Hauptangeklagten in die Mangel und wollte das Motiv für den gewaltsamen Überfall und den Waffeneinsatz erfahren. „Die Machete sollte nur zur Abschreckung dienen“, sagte der Beschuldigte, aber auch, um den Mieter dazu zu bringen, Drogen und Bargeld an das Trio auszuhändigen.
Mit der Machete zugeschlagen habe er, weil er in Panik geraten sei, was ihm der Richter nicht abnehmen wollte. Der 23-jährige Mitangeklagte gab an, man habe nicht mit großer Gegenwehr gerechnet. Der 24-jährige Angeklagte sagte aus, nur Schmiere gestanden zu haben. Der Prozess wird fortgesetzt.