Vera Beckers: Berufsschüler stehen im Regen
Der dringend benötigte Wetterschutz wird nicht fertig. Die Stahlkonstruktion ist noch immer ohne Dach.
Krefeld. Seit rund anderthalb Jahren stehen die Schüler des Berufskollegs Vera Becker an der Girmesgath und der Kempener Allee buchstäblich im Regen. Ostern 2010 wurde die alterschwache Überdachung am Haupteingang abgerissen. Bereits im Herbst 2009 hat die Schulverwaltung ein rund 100 Quadratmeter großes Regendach im Schulhof ausgeschrieben. Den Zuschlag für das Dach erhielt das belgische Unternehmen „Carpro“ aus Eynaten, das von Harry Buskes geleitet wird. Die Kosten dafür liegen bei rund 80.000 Euro.
Bis heute jedoch hat Buskes lediglich die Stahlkonstruktion für das Dach in den Hof gestellt. Das Dach fehlt nach wie vor. An einem Pressetermin, den die Schülervertretung angesetzt hatte, nahm der belgische Unternehmer trotz Zusage nicht teil. Hintergrund der Misere, so erläutert Schülersprecher Kaykawous Djannesari, sei eine Sicherheitsauflage, wonach die Schüler in den Pausen die Klassenräume verlassen müssen. Dann drängeln sich über 2900 Schülerinnen und Schüler bei schlechtem Wetter in beängstigender Enge auf den Gängen. Schulleiterin Hedwig Schomacher: „Ein unhaltbarer Zustand. Gar nicht auszudenken, was im Falle eines Feuers passiert.“
Mehrfach habe die Schulleitung Buskes auf die Dringlichkeit des Projektes hingewiesen. Der Unternehmer habe aber immer wieder neue Zusagen und Ausreden gefunden. Mehrfach seien sie damit vertröstet worden, dass die Membrankonstruktion (Polyestergewebe) neu vermessen werden müsse. Dass mittlerweile die Stahlkonstruktion steht, führen Schulleitung und Schülervertretung auf den Druck zurück, den sie mit der Ankündigung des Pressetermins erzeugt haben. Hedwig Schomacher: „Schade, dass Herr Buskes nicht gekommen ist. Er hätte selbst erläutern können, warum er sich mit seiner Firma an der Ausschreibung beteiligt, aber bis heute das Produkt nicht geliefert hat.“ Kaykawous Djannesari kündigt an, dass die Schülervertretung überlege, „ob wir für die nächste Zeit Regenschirme zur Verfügung stellen.“ Harry Buskes war für die WZ nicht zu sprechen.