Viele Baustellen fürs Ordnungsamt
Der Dialogtag des KOD in der Innenstadt kommt gut an bei den Krefeldern. Müll, Trinkgelage, Tauben — zu diskutieren gibt es viel.
Den Aussagen der Bürger nach zu schließen haben die Mitglieder des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) auch in Zukunft alle Hände voll zu tun. Die Krefelder meldeten beim ersten Dialogtag auf dem Neumarkt ganz viele große und kleine „Baustellen“ an, die es für sie in der Stadt zu beseitigen gilt.
Christian Horn, Leiter KOD Christian Horn, der im Fachbereich Ordnung den KOD koordiniert, zeigte mit seinen Mitstreitern offene Ohren für Anregungen und Beschwerden. „Krefeld war noch nie so schmutzig wie jetzt“, sagen Horst und Roswitha Klüners. Er nennt den Theaterplatz als Beispiel. „Wir wohnen in der Innenstadt, gehen dort täglich einkaufen. Auf der Marktstraße haben wir jetzt beobachtet, wie ein wütendes Kind sein Eis auf den Boden warf. Das hob kein Elternteil auf. Außerdem sitzen Männer vor dem einzigen Discounter, trinken Bier, eine junge Frau bettelt, und eine ältere füttert die Tauben. Außerdem wird Sperrmüll einfach so entsorgt.“ Horn kann nur bestätigen: „Das ist fast alles nicht erlaubt. Sperrmüll hinzulegen kann mit einem saftigen vier- bis fünfstelligen Bußgeld belegt werden, wenn wir den Verursacher finden. Nicht immer haben wir das Glück, dass sich zwischen dem Unrat auch Kontozüge mit den Namen befinden, wie in einem Fall.“
Auch die Tauben zu füttern sei falsch verstandener Tierschutz und eine Ordnungswidrigkeit. „Auf dem Theaterplatz sind wir täglich unterwegs.“ Das Paar findet den neu eingerichteten Dialog gut. „Wir werden unsere Themen nun öfter ansprechen“, erklären Klüners. Horn: „Dazu werden die Bürger Gelegenheit haben, denn wir werden das Gespräch alle zwei Wochen an verschiedenen Stellen anbieten. Wir gehen in die Stadtteile, auf Wochenmärkte und an andere ausgewählte Orte und Plätze.“ Die WZ wird die Termine vorher bekannt geben. „Wir haben ein breites Aufgabenfeld“, berichtet der Chef.
„Wir sind stets auf den Straßen unterwegs, achten auf Müll, auf Bettler, und wir können auch Knöllchen.“ Es sei gut, dass die Anzahl der Mitarbeiter von zwölf auf siebzehn aufgestockt wurde. „Mit mehr Leuten können wir auch mehr Präsenz zeigen.“ Rosi Schagrin teilt ihren Ärger mit: „Der Hundekot ist ein Problem. Er wird nicht beseitigt. Die Mitarbeiter des KOD sollten zur ,Hauptkotzeit‘, morgens, mittags und abends, durch die Stadt gehen. Ich habe durch den Unrat dicke Fliegen in der Küche.“ Außerdem werde an Prinz-Ferdinand- und Dionysiusstraße wild geparkt, berichtet sie weiter. „An den Kreuzungen kommt kein Rettungswagen durch, oder die Fahrer müssen dreimal ansetzen. Menschen mit Rollatoren haben keine Chance. Die abgesenkten Bürgersteige sind zugeparkt.“
Sie weiß, dass der KOD nicht den ganzen Tag überall sein kann. „Sie sollten aber mal zwischen sieben und neun Uhr den genannten Bereich besuchen.“ Die Besucher des ersten Dialogs auf dem Neumarkt begrüßen das Angebot. Zum Schluss richten sie ihr Augenmerk noch auf die beiden neuen Wagen, so genannte Hochdach-Kombis, die mehr Platz haben.
Horn öffnet den Kofferraum: „Dort gibt es Pylonen. Der Fundtierkoffer mit einem Chiplesegerät gehört zur Ausstattung und eine Kleintierbox. Wir führen einen Napf für Wasser mit und Kot-Beutel.“ Diese Ausstattung ist nicht ganz so geeignet, wenn ein Pony oder eine Ziege ausbüxt. „Auch das haben wir schon geregelt“, berichtet Christian Horn.