Gesundheit Wenn die Luft nicht reicht — Leben mit COPD

Rolanda Müller hat eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit chronischer Lungenerkrankung gegründet.

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Krefeld. Ein Schnupfen kann für Rolanda Müller lebensbedrohlich sein. Sie leidet seit etwa 15 Jahren an der chronischen Lungenerkrankung COPD, ihr Körper ist geschwächt. Die 54-Jährige weiß, dass sie ein hohes Maß an Selbstverantwortung trägt, um alt zu werden.

Von sich selbst behauptet Müller, gut mit ihrer Erkrankung umzugehen. Sie weiß aber auch um die Bedeutung des Austauschs mit Menschen, die an derselben Krankheit leiden, und will eine Selbsthilfegruppe gründen.

Rolanda Müller, COPD-Betroffene

Es begann langsam, schleichend, mit Husten und Heiserkeit, mit Symptomen, die einer Erkältung ähneln. „Da ich ein Familienzentrum geleitet habe, dachte ich dabei an Infekte, die die Kinder übertrugen“, berichtet die 54-Jährige. „Da ich schnell aus der Puste kam, habe ich Sport getrieben, nichts half. Der Arzt stellte dann erst nach etwa fünf Jahren COPD fest. In der Zwischenzeit war ich auf eine Lungeneinschränkung hin behandelt worden.“ Die Erkrankung verschlimmerte sich rapide. „Ich kam schnell auf die schlechteste Stufe vier. Meinen Beruf konnte ich nicht mehr ausüben. Mein ganzes Leben hat sich verändert.“

Gut sei immerhin, dass sie noch kein Sauerstoffgerät mit sich tragen muss, aber selbst kleine Dinge im täglichen Leben müssen geplant sein. „Wenn ich einkaufen gehe, darf der Parkplatz nicht so weit entfernt sein, weil ich in der Leistungsfähigkeit eingeschränkt bin, schnell müde werde. Wenn ich im Geschäft einen Hustenanfall bekomme, muss ich schnell entscheiden, ob ich es noch bis zur Kasse schaffe oder raus muss“, erklärt die Kranke. „Wenn ich huste, habe ich viel Platz um mich herum.“

Das Geräusch habe einen großen Krankheitsfaktor. Eine Heilung ist ausgeschlossen, jedoch gibt es Mittel und Hilfe für mehr Leistungsfähigkeit und Lebensqualität. Stress reduzieren steht obenan, aber auch Sport, der der Kräftigung der Lunge dient. „Ich bin in die Therapien gut eingebettet.“

„Ich konsultiere regelmäßig Haus- und Lungenfacharzt. Meine Physiotherapeutin hilft mir mit Massagetechniken, damit der Schleim abfließen kann, ich treibe Lungensport. Außerdem habe ich zwei Hunde, die mich bewegen.“

Betroffene hätten ein hohes Maß an Verantwortung sich selbst gegenüber, sagt Müller. „Selbsthygiene ist sehr wichtig, da sie vor Infekten schützt. Denn eine Erkältung kann schnell zur Bronchitis werden und zur Lungenentzündung. Dann wird es schnell sehr kritisch. Ich war deshalb schon zweimal im Krankenhaus.“ Damit sich Betroffene austauschen können, hat sie eine Selbsthilfegruppe gegründet.