KWM-Umfeld Westwall-Sperrung bleibt umstritten
Heimatverein verteidigt Vagedes-Wälle-Konzept. Umbau zum Beuys-Platz im Frühjahr.
Krefeld. Geschlossen, verkehrsberuhigt, einspurig geöffnet oder doch zweispurig? Wie die zukünftige Verkehrsführung am Westwall am Kaiser-Wilhelm- Museum (KWM) in südliche Richtung aussehen wird, ist weiterhin offen. Ideen und Meinungen dazu gibt es viele.
Deshalb will die Verwaltung in einer Informationsveranstaltung heute durch Bau- und Planungsdezernent Martin Linne ihre Pläne erklären, die Sperrung auch nach einer Umgestaltung des Beuys-Platzes aufrecht zu erhalten. Unter anderem seien dazu zwei Erhebungen zum Fließverkehr in diesem Bereich gemacht worden. Für den Vorschlag einer weiteren Sperrung, hatte es in den vergangenen Wochen viel Kritik gegeben. In der Juli-Sitzung der Bezirksvertretung Mitte beispielsweise war die Sperrung des Westwalls vor dem KWM heftig umstritten.
Zahlreiche Anwohner und Hausbesitzer vom Karlsplatz protestieren aus unterschiedlichen Gründen dagegen. Jahrelange Baustellen-Belastungen, Umleitungen, Lärm, Luftverschmutzung, Ladenpleiten waren einige der Argumente in der Einwohner-Fragestunde. Aber auch Hinweise auf denkmalpflegerische Aspekte kamen auf den Tisch. Robert Claßen, Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde, hatte jüngst gefordert: „Die Wälle sollten unantastbar sein“. Das Durchbrechen der Vagedes’schen Planung „für so eine ahistorische Vorstellung“ nannte er einen „Schlag ins Gesicht der Denkmalschützer.“
Die Bezirksvertretung wird sich am 6. September erneut mit dem Thema auseinandersetzen. Dazu hat die CDU bereits einen Antrag vorgelegt, in dem sie sich gegen den Umleitungsverkehr ausspricht. Vielmehr könne die Fahrspur am Museum bei einer späteren Platzgestaltung „temporeduziert in die Gestaltung eingebunden werden.“ Ein Umleitungsverkehr vor dem Hintergrund größerer Umweltbelastungen (Stichwort Stickoxide) sei nach Ansicht der CDU gegenüber den Bürgern nicht zu vertreten.
Die SPD verweist darauf, dass im September vergangenen Jahres, die Pläne zur Verkehrsführung am neugestalteten Joseph-Beuys-Platz erst dann beschlossen werden sollten, wenn auch die Bezirksvertretung Mitte mit in die Planungen einbezogen wurde. „Derzeit gibt es keinen Grund, von dieser Beschlusslage abzuweichen“, erklärt Mustafa Ertürk, der verkehrspolitische Sprecher der SPD. Auf Anfrage verweist das Presseamt der Stadt darauf, dass mit einer weiteren Sperrung auch deshalb zu rechnen sei, da die Stadtwerke vor dem KWM in den nächsten Monaten Leitungserneuerungen vornehmen würden. Die Verwaltung bevorzuge als künftige Planvariante die Einziehung der westlichen Fahrbahn (Nord-Süd-Richtung) sowie die verkehrsberuhigte Gestaltung (Pflasterung) des östlichen Bereichs, der in Süd-Nord-Richtung für den Durchgangsverkehr geöffnet bleiben soll.
Der Umbaubeginn des künftigen Platzes sei für Frühjahr kommenden Jahres geplant.