Mildes Wetter Krefeld wäre für Schnee gerüstet
Aufgrund des milden Wetters musste die GSAK in diesem Winter nur selten streuen.
Hatte die Stadt Krefeld vor zehn Jahren bereits Anfang Januar 2100 Tonnen Salz gestreut und mit Engpässen zu kämpfen, lagern in diesem Jahr Mitte Februar noch immer 2300 Tonnen auf dem Betriebshof der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft (GSAK) und warten vergebens auf ihren Gebrauch. Der Winter zeigt sich 2020 von seiner besonders milden Seite. Kein Eis, kein Schnee, stattdessen Temperaturen von bis zu 18 Grad und Sonnenschein. Nur selten kamen da bisher die Streufahrzeuge der GSAK zum Einsatz.
„Wir haben, abgesehen von kleinen vereinzelten Einsätzen wie beispielsweise auf Brücken, noch nichts gestreut“, berichtet GSAK-Fuhrparkleiter Holger Funke. „Bei den Temperaturen ist das ja auch nicht nötig.“ Eingekauft wurde das Salz im Spätsommer vergangenen Jahres. Da sind die Preise niedrig und die Stadt ist frühzeitig gerüstet für die ersten Minustemperaturen, die Straßen und Gehwege vereisen. „Januar und Februar sind erfahrungsgemäß die kältesten Monate in denen am meisten Salz gestreut werden muss“, so Funke. „Ich kann mich nicht daran erinnern, in den letzten 30 Jahren so einen warmen Winter erlebt zu haben.“
Aber was passiert nun mit dem vorhandenen Streumaterial? „Die aktuellen Salzbestände können problemlos für eine lange Zeit auf Vorrat gehalten werden. Das Salz wird aus tiefen Schichten aus der Erde gewonnen. Wenn es dort Millionen Jahre lagern konnte, wird es bei uns auch einige Zeit im Lager überstehen“, so Funke. Sollte es noch zum Einsatz kommen, muss lediglich die erste Schicht, die aufgrund von Luftfeuchtigkeit verkrusten kann, abgetragen werden.
Die Mitarbeiter der GSAK, die sonst zu dieser Jahreszeit Nachtschichten schieben und ab drei Uhr morgens mit den Streufahrzeugen die Straßen verkehrssicher machen, freuen sich besonders über den ausbleibenden Winter. „Zum ersten Mal können wir unseren Mitarbeitern anbieten, in den Wintermonaten Urlaub zu nehmen“, sagt Funke. „Das war sonst aufgrund des hohen wetterbedingten Arbeitsvolumens nicht möglich.“ Zwar könne man maximal für drei Tage das exakte Wetter vorhersehen. Aber ein starker Wintereinbruch könne schon 14 Tage im Voraus zu erkennen sein. So sei man flexibel in der Urlaubsplanung.
Für den Fall aber, dass Väterchen Frost sich doch noch blicken lässt, stehen die Streufahrzeuge aufgerüstet und mit aufgefüllten Salztanks in der Fahrzeughalle der GSAK und warten auf ihren Einsatz.