Albert Hashimi: Von der Bühne ins Baugeschäft

2001 war er „Talent-Model“ der WZ. Jetzt ist Albert Hashimi ein erfolgreicher Bauunternehmer — mit seinen beiden Brüdern.

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Krefeld. Albert Hashimi und Angela Merkel haben eines gemein: Ihre Mobiltelefone haben das Interesse der Heimatschutzbehörde der Vereinigten Staaten geweckt. Denn der Kosovare — seit seinem 14. Lebensjahr in Deutschland und seit 18 Jahren in Krefeld —, leitet zusammen mit seinen Brüdern Enver und Fadil ein Bauunternehmen, das im Auftrag der Amerikaner in der Republik Kosovo Bauten errichtet. Das Durchleuchten der Firma ist verständlich: die Amerikaner wollen sich keine „faulen Eier“ einhandeln.

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Das Unternehmen E-Bau International GmbH (Geschäftsführer: Enver Hashimi) ist soeben von St. Tönis nach Krefeld (Oberbenrader Straße 405) umgezogen. Aufwändig ist der frühere Geschäftsbau dort umgestaltet worden. Italienisches Möbeldesign aus malaysischem Holz im Konferenzraum, es herrscht eine lockere Atmosphäre, die Angestellten schauen zufrieden drein. Die Familien der rund 120 Mitarbeiter leben von E-Bau. Die Firma hat Aufträge in NRW, Rheinland-Pfalz, Belgien, in den Niederlanden und im Kosovo abgewickelt. Am Bodensee wird gerade ein Supermarkt hochgezogen.

„Unsere Mitarbeiter sind die Garanten für Qualität“, sagt Albert Hashimi, der einst nebenbei in der Gastronomie gearbeitet hat, manchmal für 15 Euro am Abend. „Ich hab’s aus Spaß gemacht“, verrät der bald 35-Jährige, der unter Nachtschwärmern besser unter dem Spitznamen „Bely“ (der Weise) bekannt ist. Im Unternehmen ist Albert Hashimi für den Sektor Finanzen und Immobilien zuständig, Fadil Hashimi für die Koordination. „Bely“ hat seit einigen Jahren Familie. Er ist mit einer Kosovarin verheiratet und pendelt oft zwischen Prstina und Düsseldorf; fährt die Strecke gern auch mit dem Auto. 2013 hat er an der „Europäischen Universität“ in Tirana (Albanien) promoviert: Finanzen und internationales Marketing.

Seinen ersten Auftritt in Deutschland hatte Dr. Hashimi 2001 als Gewinner des „Talent-Model“-Wettbewerbs der WZ auf der „Größten Straßenmodenschau der Welt“. 2002 wurde er „Mr. Kosovo“, trat bei Wettbewerben in Shanghai und London auf die Bühne. Die Bretter, die die Welt bedeuten, kennt Hashimi seit Kinderzeiten: Als Siebenjähriger spielte er in Prstina kleine Kinderrollen.

In dem in Düsseldorf gedrehten Kinofilm „Ich suche einen impotenten Mann fürs Leben“ mimte er einen coolen Barman. Für die CD „Stop the War“ ging er zusammen mit Konstantin Wecker, Reinhard Mey, Senta Berger und Henry Maske ins Studio. Das Lied forderte die Welt zum Beenden des Tötens auf dem Balkan auf.