Wirtschaft Büros in Krefeld sind gefragt wie nie

Die Leerstandsquote sinkt seit Jahren. Auch die steigenden Mieten sind für Wirtschaftsförderer Eckart Preen ein Beweis für die Attraktivität des Standorts.

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Krefeld. Wenn Krefelds Wirtschaftsförderer Eckart Preen im aktuellen Büromarktbericht blättert, sieht er äußerst zufrieden aus. Bei einem gesamten Bestand von rund 1,08 Millionen Quadratmetern Bürofläche in der Stadt standen im vergangenen Jahr 71 500 Quadratmeter leer. Damit liegt die Leerstandsquote bei 6,6 Prozent — so niedrig wie seit Jahren nicht.

Seit 2011 ermittelt die Krefelder Wirtschaftsförderung WFG regelmäßig die Quote. „Damals kursierte noch eine Zahl von 11,5 Prozent“, erinnert sich Preen. Faktisch unterlegt war sie nicht. Die erste Untersuchung ergab stattdessen 9,1 Prozent. „Das war rein psychologisch wichtig, das ist einfach ein Unterschied, ob es ein- oder zweistellig ist.“

Den aktuellen Wert hält Preen für einen Beweis der Attraktivität des Büromarktes Krefeld. „Mit allem zwischen fünf und sieben Prozent bin ich zufrieden in einer Mittelstadt wie Krefeld.“ Eine Quote von beispielsweise drei Prozent wie in Duisburg sei „eher problematisch, dann hat man gerade keine Angebote, wenn Firmen wegen Flächen anfragen“. Auf der anderen Seite seien in einer Stadt wie Düsseldorf auch die momentanen 9,4 Prozent „kein Problem — da wird mehr spekulativ gebaut“.

Und Preen sieht gleich noch einen weiteren — „den besten“ — Indikator für Krefeld als attraktiven Standort in Sachen Büros: die steigenden Mieten. Bei der ersten Krefeld Erhebung 2011 lag die Spitzenmiete für modernen Standard in der Innenstadt noch bei 9,50 Euro. Für 2016 hat der Mietspiegel der Industrie- und Handelskammer (IHK) mittlerweile 12,50 Euro pro Quadratmeter ausgewiesen.

Beispiele für die Ansiedlung von Firmen hat der Wirtschaftsförderer fürs vergangene Jahr einige zu nennen. Dazu gehört alles von 100 Quadratmetern Bürofläche, die die australische Beacon International Ltd. im November im Campus Fichtenhain angemietet hat, bis zu 450 Quadratmetern im Werkkontor am Nauenweg, mit denen sich die Firma KF Design — mit ihrer Marke Remember derzeit noch an der Weggenhofstraße — vergrößert. Die größte vermittelte Anmietung lag vergangenes Jahr bei 600 Quadratmetern für die Stiftung Bildung und Handwerk.

Bei aller Freude über den Ist-Zustand sieht Preen allerdings, dass die Grundstücksgesellschaft der Stadt Krefeld (GGK) unter dem Dach der WFG „schon jetzt selber keine eigenen Büroflächen mehr anbieten kann“. Und so unterstreicht er seine anhaltende Forderung, dass neue Gewerbeflächen geschaffen werden müssen „und damit auch neue Büroflächen möglich werden“. Und zwar nicht etwa mittel- oder langfristig. „Das hat für 2017 Top-Priorität“, so Preen.

Für das letzte bisschen grüner Wiese im Businesspark Fichtenhainer Allee beispielsweise hat man die Vermarktungs-Strategie geändert. Die verbliebenen 40 000 Quadratmeter des Gewerbegebiets sollen nach einem geänderten Bebauungsplan nicht mehr unbedingt in großen Grundstücken von 10 000 Quadratmetern verkauft werden, sondern auch Unternehmens-Ansiedlungen auf Arealen ab 2500 Quadratmetern möglich machen. „So wollen wir auch Mittelständler ansprechen und ihnen etwas bieten können“, erklärt Preen dazu.