Innovationspreis für Krefelder Ingenieur
Umweltstiftung zeichnet Thomas Josef Hattig aus. Er arbeitet daran, Saatgut robuster zu machen. Gentechnik spielt bei dieser Veredelung keine Rolle.
Krefeld. Strahlender Sonnenschein auf der Burg Linn zur Preisverleihung. Zwischen Mitgliedern der Stiftung, Arbeitskollegen und seiner Familie ein glücklicher Thomas Josef Hattig.
Der 36-jährige Diplom-Ingenieur wurde mit dem Innovationspreis der Wasser-Wüste-Welt Umweltstiftung ausgezeichnet. Sein Verdienst: neue Erkenntnisse über die Mantelsaat.
„Ich bin sehr froh, für diesen Preis von der Jury ausgewählt worden zu sein“, sagt der Preisträger. „Aber im gleichen Atemzug muss ich meinem Arbeitgeber danken, der mir Freiraum und große Unterstützung gibt.“
Thomas Josef Hattig arbeitet seit 2005 bei dem Krefelder Unternehmen Feldsaaten Freudenberger. Hattigs Spezialgebiet ist die Herstellung von Mantelsaat. Dabei geht es darum, Saatgut mit speziellen Schichten, Mänteln also, zu versehen. „Dadurch wird das Saatgut zum Beispiel robuster und kann mehr Wasser speichern“, erläutert Hattig.
Diese Methode der Veredelung von Saatkörnern hat nichts mit Gentechnik zu tun. Auch findet die Ummantelung ohne chemische Zusätze statt.
Insofern bietet die Methode Mantelsaat gleich zwei Vorteile: Sie hilft, den Anbau in problematischen, warmen Regionen zu erleichtern und ist bei der Herstellung umweltfreundlich.
„Die Weltbevölkerung hat die kritische Zahl von sieben Milliarden erreicht“, mahnt Günter Winkelmann von der Umweltstiftung. Er übernahm die Moderation bei der Preisverleihung. „In Zukunft wird die Versorgung der Menschen ein wachsendes Problem darstellen.“
Zumal die Wüsten sich ausbreiten und Überschwemmungen, die oft unfruchtbares Land zurücklassen, sich häufen. Robusteres Saatgut könnte die Ausmaße zukünftiger Hungerkatastrophen abschwächen. „Deshalb erhält Thomas Hattig diesen Preis“, sagt Thomas Bock. Der Professor ist ebenfalls bei der Umweltstiftung aktiv.
Die Stiftung wurde von Gerhard Fabritz gegründet. Die Idee entstand aus folgendem Motto: Natur und Zukunft brauchen eine neue Lobby.
Der Vater des Preisträgers war natürlich sehr stolz. „Tom ist was Besonderes“, sagt er. „Ich wundere mich, und ich wundere mich doch nicht. Anders kann ich das heute nicht beschreiben.“