Krefeld Neuer Besitzer erhält Mercedes-Service

Der Verkauf und die Wartung der Daimler-Fahrzeuge sollen am Standort Magdeburger Straße bleiben. Herbrand übernimmt die mehr als 100 Mitarbeiter.

Foto: Michael Theyssen

Krefeld. Nach über einem Jahr hat die Daimler-AG ihre beiden Niederlassungen in Krefeld und Mönchengladbach so gut wie verkauft. Die ersten Papiere sind unterschrieben. Die Herbrand-Gruppe aus Kevelaer übernimmt zum 1. März 2016 die beiden Standorte, an denen insgesamt rund 200 Mitarbeiter beschäftigt sind. Für die Verkaufs-, Service- und Verwaltungsangestellten endet damit eine lange Zeit des Bangens um ihre Jobs. Bereits im Frühjahr 2014 waren sie bei einer Betriebsversammlung informiert worden, dass ihr Betrieb der Niederlassung Rhein-Ruhr als einer von 36 der insgesamt 158 Standorte verkauft werden soll.

Am Montag erhielten auch die etwas mehr als 100 Beschäftigten in Krefeld eine Mail, in der sie über die Neuigkeiten informiert wurden. Herbrand sei „renommiert, ertragsstark und erfahren“ hieß es in dem Schreiben des Mercedes-Benz-Vertriebschefs Deutschland und des Direktors für den Bereich Rhein-Ruhr, berichteten Mitarbeiter der WZ.

Herbrand ist ein Familienunternehmen. Die Autohandelsgruppe bietet an 16 Standorten am Niederrhein und im Westmünsterland Dienstleistungen für Fahrzeuge der Hersteller Mercedes-Benz, Smart, Fiat, DAF, Unimog, Ford, Seat, Toyota, Mitsubishi, Peugeot und Nissan.

Am Stammsitz in Kevelaer sieht man die Entwicklung als „eine einmalige Gelegenheit zum weiteren regionalen Wachstum“. Den Abschluss der Verhandlungen mit der Daimler AG sehen die Geschäftsführer Sven Holtermann und Richard Lacek-Herbrand, die sich am Mittwoch persönlich bei den Mitarbeitern vorstellen wollen, als „eine große Chance für unser Unternehmen und einen weiteren Schritt in der erfolgreichen Fortsetzung unserer mehr als 80-jährigen Firmengeschichte“.

Die Mitarbeiter übernommen habe man, „um für die Kunden mit bekannten Gesichtern weiterhin der verlässliche Partner vor Ort zu sein“, heißt es aus dem Unternehmen, das in dritter Generation von den Enkeln des Firmengründers geführt wird. Der Verkauf und der Service für Mercedes- und Smart-Fahrzeuge sollen wie gewohnt an der Magdeburger Straße 80 in Gartenstadt weitergehen.

Aus Kreisen der Beschäftigten hieß es am Montag gegenüber der Westdeutschen Zeitung, dass der Inhaberwechsel für einige einen „deutlich geringeren Verdienst bedeuten wird“. Bei der Daimler AG wurden sie bisher über Tarif bezahlt. Der Betriebsrats-Vorsitzende Carsten van Uden sagte am Montag: „Wir halten den Verkauf weiterhin für falsch.“