Grenzwertüberschreitung? Zu viel PCB in städtischen Gebäuden?

CDU verlangt Aufklärung über mögliche Belastung.

Krefeld. Die CDU-Fraktion hat beantragt, die PCB-Belastung von Gebäuden auf die Tagesordnung des Vergabe-Ausschusses zu setzen. Die Verwaltung soll darlegen, ob und gegebenenfalls welche städtischen Gebäude PCB-belastet sind und inwieweit die entsprechenden Werte über den Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegen.

In der Begründung des Antrags heißt es: „Viele Schüler und Studenten atmen in Deutschland täglich mehr krebserzeugendes PCB ein, als es die Weltgesundheitsorganisation für tolerierbar hält. PCB, polychlorierte Biphenyle, wurden von der Internationalen Agentur für Krebsforschung gemeinsam mit Asbest als krebserzeugende Substanzen in die höchste Gefahrengruppe eingeordnet. Verwendet wurden sie in Deutschland vor allem beim Bau öffentlicher Gebäude.“ Recherchen des Fernseh- Wirtschaftsmagazins „Plusminus“ hätten gezeigt, dass sogar nach einer PCB-Sanierung die Raumluft weiterhin teilweise hoch mit PCB belastet ist.

Nach Angaben der CDU wird in einer Analyse für das Bundesumweltamt kritisiert, dass die Belastung der Raumluft mit PCB nach einer wissenschaftlich längst überholten Richtlinie bewertet werde. Diese orientiere sich an veralteten toxikologischen Erkenntnissen aus dem Jahr 1994. Schon 2003 habe die Weltgesundheitsorganisation die täglich tolerierbare Aufnahmemenge von PCB um den Faktor 50 gesenkt. Doch das habe bis heute keine Auswirkungen auf die in Deutschland nach wie vor gültige PCB-Richtlinie gehabt.

Nach der aktuellen Gesetzeslage seien Arbeiter mit Schadstoffkontakt besser vor der Aufnahme hoher PCB-Konzentrationen geschützt, als Nutzer öffentlicher Gebäude. Schülern, Studenten, Lehrern und Professoren werde zugemutet, in Räumen zu arbeiten, die nach Einschätzung der WHO um den Faktor 50 zu viel PCB enthalten.