Krefeld Zu wenig kostenfreie Parkplätze in der Innenstadt
Studie zu neuem Parkraumkonzept in der Innenstadt vorgestellt. Gebühren bald einheitlich?
Krefeld. Das Parken in der Innenstadt kann zur Farce werden. Viel Verkehr und die schwierige Suche nach kostengünstigen Parkmöglichkeiten stellt viele Autofahrer jeden Tag aufs Neue vor eine Herausforderung. Genau dieser Parksuchverkehr soll durch ein verbessertes Parkraumkonzept für den Bereich innerhalb von Franken-, Preußen-, Nassauerring, Blumentalstraße und Philadelphiastraße reduziert werden.
Als Bewertungsgrundlage dient eine Studie der Ingenieurgesellschaft Stolz mbh aus Neuss. Erste Ergebnisse dieser Studie werden heute dem Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität vorgestellt. Ziel soll es sein, durch das neue Parkraumkonzept die Attraktivität der Innenstadt generell zu erhöhen.
Dafür haben die Planer aus Neuss ein 34 Seiten umfassendes Konzept entworfen und sind zu folgenden Schlüssen gekommen: Es gibt grundsätzlich ein ausreichendes Parkraumangebot in der Innenstadt. Trotzdem gibt es in Teilbereichen — insbesondere bei den kostenfreien Parkplätzen — Überlastungen.
Daraus ergibt sich eine ungleichmäßige Verteilung der Parkraumnachfrage. Zudem würde das Parkleitsystem nicht mehr den Anforderungen entsprechen. Heißt: Gerade auswärtige Autofahrer würden teilweise lange suchen, bis sie einen Parkplatz gefunden haben.
Um das Parkplatzangebot zu erhöhen, schlagen die Experten von Stolz unter anderem eine Anpassung der Staffelung der Parkzeitdauer bei der Gebührenpflicht vor: Anstatt einer 30-Minuten-Taktung soll das Parkintervall zukünftig 15 Minuten betragen. Die Höchstparkdauer soll maximal drei Stunden betragen.
Zudem sollen die Parkgebühren vereinheitlicht werden. Es soll eine flächendeckende Gebührenpflicht eingeführt werden. Es wird innerhalb der Wälle keine kostenfreien Parkplätze mehr geben. Zudem sollen in diesem Bereich rund 600 zusätzliche, gebührenpflichtige Stellplätze geschaffen werden.
Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Daniel John, begrüßt die in dem Zwischenbericht vorgestellten Ergebnisse teilweise. „Es ist gut und wichtig, dass hier nachweislich mit dem Märchen vom fehlenden Parkraum aufgeräumt und damit eine leider immer wieder vorgetragene Argumentationslinie gegen richtungsweisende städtebauliche Projekte entkräftet wird“, sagt John.
Laut Studie sollen auch die Parkhäuser, die im Untersuchungsraum rund 5600 Abstellmöglichkeiten bieten, im Rahmen des neuen Parkraumkonzeptes besser ausgestattet werden. XXL-Parkplätze werden ebenso wie die Einrichtung von Eltern/Kind-Parkplätzen und eine Gebührenoptimierung in Erwägung gezogen.
Im Untersuchungsraum sind 10 500 Autos zugelassen. 35 000 Menschen leben in diesem Bereich, der 50 Kilometer Straße und rund 8000 Parkplätze an öffentlichen Straßen umfasst. Gut die Hälfte dieser Parkplätze sind kostenfrei.