Zwangsstopp bei der Sanierung des Museums?

In geheimer Abstimmung wurde die Zahlung von 1,1 Millionen Euro Mehrkosten abgelehnt.

Krefeld. Dieser Beschluss des Rates zum Kaiser-Wilhelm-Museum könnte die Stadt teuer zu stehen kommen: In geheimer Abstimmung ist am Donnerstagabend die Nachbewilligung von Mehrkosten der Sanierung abgelehnt worden. Dies gefährdet den Baufortschritt und wird schon deshalb zu einer weiteren Kostensteigerung führen.

Oberbürgermeister Gregor Kathstede zeigte sich schockiert, Baudedezernent Martin Linne sprach von enormen Mehrkosten, die die Verweigerer zu verantworten hätten, und Schuldezernent Gregor Micus zeigte sich entsetzt: „Jetzt kommen weder das Museum noch die Schule weiter.“

Hintergrund: Die Verwaltung hatte zur Deckung der Mehrkosten in Höhe von 1,1 Millionen vorgeschlagen, jenes Geld einzusetzen, das für einen Pavillon-Neubau an der Bismarckschule gedacht war. Zwar hatte Linne mehrfach versucht zu erklären, dass der Neubau wegen des Nothaushalts nicht gebaut werden dürfe. Doch die Gegner der Nachbewilligung wollten eine Deckung der Kosten aus dem Schulbereich nicht hinnehmen.

Im Finanzausschuss hatte es noch eine schwarz-grüne Mehrheit für den Vorschlag gegeben. Nach geheimer Abstimmung kam es im Rat allerdings zu einer denkbar knappen Ablehnung.

In der folgenden Sitzungsunterbrechung versuchte man zu retten, was zu retten ist. Immerhin sagte die SPD zu, der Nachbewilligung per Dringlichkeitsbeschluss zuzustimmen, wenn ein anderer Deckungsvorschlag außerhalb des Bildungsbereichs gefunden wird. dag