Berlin räumt Hindernisse für Ausbau der A 44 aus dem Weg
Vertreter des Verkehrsministeriums des Bundes sagte am Dienstag, dass die Lücke zwischen Ratingen und Velbert bis 2018 zu schließen ist.
Kreis Mettmann. Der Lückenschluss der A 44 kommt, die Bauarbeiten können zügig vorangehen, (fast) alles liegt im Plan. 2016 könnte der Verkehr schon auf dem ersten Bauabschnitt rollen, 2018 wäre die Lücke zwischen Ratingen-Ost und Velbert komplett geschlossen. Optimismus war angesagt am Dienstagnachmittag an der Ratinger Straße in Heiligenhaus — nicht nur des Wetters wegen.
Peter Beyer, örtlicher CDU-Bundestagsabgeordneter, hatte mit Enak Ferlemann nicht nur einen Fraktionskollegen aus Berlin, sondern zugleich auch einen Staatssekretär aus dem Bundesverkehrsministerium an die A 44-Baustelle eingeladen. Dort steht seit fast zwei Jahren eine fertige Brücke in der Landschaft, ohne an eine Straße angebunden zu sein — für viele ein Stein gewordenes Symbol des Stillstands beim Bau der A 44.
Doch Ferlemann hatte frohe Kunde im Gepäck: Die Baufinanzierung steht, natürlich sei das Autobahnstück wegen Lärmschutzvorgaben und der Landschaftsprägung sehr aufwendig, räumte er ein, dazu kämen „juristische Spielchen“. Ferlemann war aber überzeugt, dass der erste Bauabschnitt — zwischen Velbert und Heiligenhaus — zügig fertiggestellt werde. „2016 müsste zu halten sein.“
Auch beim zweiten, wesentlich komplizierteren Bauabschnitt zwischen Ratingen-Ost und Heiligenhaus sieht er das Großprojekt im grünen Bereich. Die Mittel sind vorhanden, die Planungen abgeschlossen. Der Abschnitt könne „2014 voll in den Bau gehen. Dann wäre man 2018 durch“.
Das hörten die anderen geladenen Vertreter gerne — unter ihnen Velberts Alt-Bürgermeister Heinz Schemken. Er hatte sich schon für die A 44 starkgemacht, als manche seiner heutigen Kollegen noch im Sandkasten gespielt haben. Seit 1970 wird der Lückenschluss geplant, 40 Jahre später gab es den langersehnten ersten Spatenstich — das war vor drei Jahren.
Die Region Niederberg erhofft sich vom Lückenschluss große Impulse für ihre Wirtschaft durch die direkte Anbindung an die Rheinschiene. „Dann ist man in 20 Minuten in Düsseldorf, jetzt stehen auf dem Weg dorthin 17 Ampeln“, sagte Landtagsabgeordneter Wilhelm Droste.
Zuversichtlich über einen plangemäßen Baufortschritt ist auch Olaf Wüllner, Streckenbauleiter von Straßen-NRW. „In den nächsten Tagen“ sei mit der Enteignung der letzten Flächen zu rechnen, die den ersten Bauabschnitt noch hemmen. In diesem Jahr werde auch die Anschlussstelle Heiligenhaus noch gebaut. Größere, aber lösbare Schwierigkeiten gebe es beim zweiten Bauabschnitt — etwa mit schwerem Baugerät im Angertal.