Bürgerhaus als Durchlaufstelle
Die Flüchtlinge werden auf andere Städte verteilt, dafür kommen neue.
Erkrath. Im Haupt- und Finanzausschuss präsentierte die Verwaltung die aktuellen Zahlen der Flüchtlinge in Erkrath. Insgesamt seien 375 durch das bundesweite Verteilungsverfahren zugewiesene Personen in Erkrath wohnhaft. Dazu kommen derzeit 140 Menschen in der Erstaufnahmeeinrichtung im Bürgerhaus Hochdahl, die auf die regulären Asylbewerber angerechnet werden.
Bürgermeisterkandidat Detlef Ehlert kritisierte, die Informationspolitik der Stadt sei „suboptimal“. Die Bürger wollten wissen, was mit den Flüchtlingen passiere. Bürgermeister Arno Werner klärte auf: Eine Erstaufnahmeeinrichtung sei für Menschen, die noch keinen Asylantrag gestellt hätten. Die 140 Personen im Bürgerhaus würden nach und nach in Gruppen zur Zentralstelle gebracht, wo sie dann ihren Asylantrag stellen würden.
Danach seien sie reguläre Asylbewerber und würden auf andere Städte verteilt. Im Gegenzug kämen neue Flüchtlinge in die Erstaufnahmeeinrichtung und der Kreislauf beginne von vorne. „Es ist ein ständiger Austausch“, so Werner. Von den insgesamt 375 hier lebenden Asylbewerbern sind in diesem Jahr mehr als 150 neu hinzu gekommen. Die 150 Plätze, die im Bürgerhaus zur Verfügung stehen hinzu gerechnet, hat Erkrath mehr als 300 in diesem Jahr aufgenommen.
Wenn man bei den offiziellen Zahlen von 800 000 Flüchtlingen in Deutschland von rund 400 Plätzen pro Jahr für Erkrath ausgeht, bliebe noch Platz für rund 90 weitere reguläre Asylbewerber. „Das ist auch kein Problem, die bringen wir unter“, versprach Werner.
Dieter Becker (SPD) betonte, dass die Erklärungen an die Bevölkerung hätten gehen sollen. „Wir haben eine sehr gute Willkommenskultur in Erkrath. Um die zu erhalten, müssen wir die Bürger besser informieren“. Er wolle nicht, dass irgendwann in der Presse steht, dass Molotow-Cocktails geflogen seien.
Werner verwies auf den News-Ticker des Flüchtlingskoordinators auf der Website. Unter „Aktuelles“ seien Infos wie dessen Kontaktdaten.