Neanderweg: Ärger über Baufahrzeuge
Anwohner beschweren sich, dass der Bebauungsplan an der Prof.-Sudhoff-Straße nicht eingehalten wird.
Erkrath. Die Siedlung rund um die Neanderkirche wirkt wie eine Enklave. Entlang des Neanderwegs, der die einzige Zufahrt bildet, reihen sich Einfamilienhäuser mit Gärten aneinander. Auf der Straße passen kaum zwei Fahrzeuge aneinander vorbei, denn dafür ist die Anlieger-Straße gar nicht ausgelegt.
Doch in der jüngsten Vergangenheit suchten sich hier zahlreiche Lkw ihren Weg, allein elf davon bis 40 Tonnen. Das jedenfalls hat ein Anwohner beobachtet und schriftlich festgehalten.
Grund für den regen Lkw-Verkehr sind die Bauarbeiten an der Prof.-Sudhoff-Straße. Denn dort entstehen derzeit neue Eigenheime. „Die Lkw sollten aber laut Bebauungsplan von dort anfahren und nicht über den Neanderweg“, sagt Anwohner Serge Charasse, der für die Nachbarschaft am Neanderweg spricht.
Im Jahr 2005 wurde der jetzt gültige Bebauungsplan verabschiedet. Und der sieht eigentlich vor, dass das Baugebiet über zwei von der Prof.-Sudhoff-Straße anzulegende Rampen erschlossen wird, die auch die Autos der künftigen Bewohner auf die Rückseite der Häuser führen sollte. Jetzt sind dort die Zufahrten zu Carports geplant.
Denn inzwischen hat sich einiges geändert. Und deshalb beschäftigten sich in der jüngsten Vergangenheit auch städtische Ausschüsse mit dem Thema. Von Doppelhäusern sei im ursprünglichen Bebauungsplan nie die Rede gewesen, erklären die Anwohner.
Dass nun bereits eines dort gebaut wurde, haben sie allerdings inzwischen hingenommen. „Das kann man ja nicht wieder abreißen“, sagt Charasse. Schließlich würden sich die neuen Nachbarn ja auch auf ihr neues Zuhause freuen.
Doch mit den Baufahrzeugen auf dem Neanderweg wollen sich die Anlieger nicht abfinden. In Marc Göckeritz (Grüne) fanden die Anwohner einen politischen Mitstreiter, der in den Ausschüssen immer wieder detailliert nach den Festsetzungen im Bebauungsplan fragte.
Und so musste die Verwaltung einräumen, dass mehrere Änderungen vorgenommen worden seien, die im Detail nicht mehr nachvollziehbar seien. An den Genehmigungen ändere dies nichts.
Allerdings wurde schließlich noch einmal betont, dass die künftige bauliche Erschließung ausschließlich über die Prof.-Sudhoff-Straße erfolgen soll. „Wir hoffen, dass dies nun auch tatsächlich passiert“, sagt Charasse. Und die Anwohner sind gespannt, ob die geplanten Carports, die im ursprünglichen Bebauungsplan nicht vorgesehen waren, genehmigt werden.