Den Anwohnern stinkt es

Rund um den Kiosk an der Kreuzstraße mehren sich die Beschwerden über unappetitliche Hinterlassenschaften der Kunden.

Erkrath. An der Kreuzstraße/Ecke Bongardstraße in Alt-Erkrath stinkt es zum Himmel. Weniger wegen des Autoverkehrs, der tagtäglich dort vorbeirauscht. Vielmehr sind es die Besucher des Kiosks im Erdgeschoss, die ihre streng riechenden Spuren hinterlassen. „Das ist unglaublich“, schimpft eine Anwohnerin. „Wenn die Leute genug intus haben, urinieren sie nicht nur an Wänden und in Vorgärten, sondern verrichten dort sogar ihr großes Geschäft.“ An manchen Tagen beginne das unappetitliche Spiel schon um 10 Uhr morgens. An das Öffnen eines Fensters sei dann nicht zu denken.

Nachdem sie schon im Ordnungsamt vorstellig geworden war, machte die Frau ihrem Ärger auch in der jüngsten Ratssitzung Luft und überreichte Bürgermeister Arno Werner eine Liste mit 42 Unterschriften und dem dringenden Appell, gegen diese Zustände anzugehen.

„Ich habe danach sofort mit dem Ordnungsdienst Kontakt aufgenommen. Denn das, was mir geschildert wurde, ist untragbar“, so der Bürgermeister im WZ-Gespräch. „Unsere Mitarbeiter werden sich darum kümmern und den Bereich rund um den Kiosk in ihren Rundgängen mit aufnehmen.“

Auch der Leiter des Ordnungsamtes, Matthias Tacke, ist schockiert. „Meine Leute sind schon an der Sache dran. Ich kann versprechen: Sollten Verstöße vorliegen, werden sie direkt geahndet.“ Die Palette der Möglichkeiten sei für die Ordnungsamtsmitarbeiter groß. Sie reicht von der Verhängung von Verwarn- und Bußgeldern bis hin zu Platzverweisen.

„Bei Verwarn- und Bußgeldern muss allerdings ein konkreter Fall vorliegen“, so Matthias Tacke. Platzverweise dagegen könnten auch gegen mehrere Personen ausgesprochen werden. „Beispielsweise, wenn sie zu laut sind.“

Wildpinkler oder Betrunkene, die sich an keine Regel mehr halten, sind allerdings kein reines Erkrather Problem. „Solche Zustände sind in jeder Stadt anzutreffen“, so Matthias Tacke. „Wenn es sich dabei wie hier um Wohngebiete handelt, ist es natürlich besonders schlimm.“

Ähnliche Probleme gab es in der Vergangenheit bereits am Kiosk gegenüber dem Alt-Erkrather Bahnhof und im Bavierpark. Auch dort hatte sich lautstarker Bürgerprotest geregt, auch dort wurde das Ordnungsamt verstärkt aktiv. „Ganz verhindern können Sie solche Zustände aber wohl niemals“, sagt Tacke.

Zumindest an der Kreuzstraße/Ecke Bongardstraße aber scheint die zusätzliche Präsenz der Ordnungskräfte gefruchtet zu haben. „Seit einigen Tagen ist verhältnismäßig Ruhe“, so die Anwohnerin.