Drei Fragen an Kita-Leiterin Anja Karalus

Frau Karalus, was gibt es noch zu tun im Bereich Kinderbetreuung?

Anja Karalus: An der Personalsituation müssen wir arbeiten. Wenn Mitarbeiterinnen im Urlaub, auf einer Fortbildung oder krank sind, wird es eng. Dann muss schon mal etwas ausfallen.

Woran liegt das?

Karalus: Durch den U3-Ausbau ist der Markt wie leergefegt. Gute Fachkräfte sind derzeit schwer zu finden. Früher haben sich für eine Stelle zehn, 15 Bewerber gemeldet. Heute sind es drei, vier — wenn wir Glück haben. Die Ausbildung kommt da nicht hinterher.

Was kann man an der Ausbildung inhaltlich verbessern?

Karalus: Es müsste stärker ein Fokus auf die Elternarbeit gelegt werden. Aufgabe der Erzieherinnen ist es ja auch, die Eltern zu beraten. Deren Erwartungen sind hoch. Das ist für junge Erzieherinnen am Anfang schwer. Befristete Arbeitsverträge, die es oft gibt, bringen außerdem Unruhe ins Team.