Ehemalige Klassenkameraden sehen sich nach 60 Jahren wieder
Alle zwei Jahre trifft sich der Abschlussjahrgang 1957 der Volksschule.
Erkrath. 30 Schüler der Katholischen Volksschule Erkrath an der Kirchstraße feierten 1957 — also vor genau 60 Jahren — ihre Entlassung nach acht Schuljahren. Wie junge Erwachsene fühlten sich die 14- bis 15-jährigen Jungen und Mädchen, hatten sie doch alle eine Lehrstelle, in Erkrath oder anderswo. Am 25. März 2017 feierten nun noch 14 Jubilare dieses Schuljahres munter und fröhlich ihr Jubiläum, das Wiedersehen und die Erinnerung an ihre gemeinsame Jugend. Deutschland war damals im Aufbruch: Die ehemaligen Volksschüler profitierten davon. „Aus uns allen ist etwas geworden“, bilanziert Margret Hagemann, eine der Organisatorinnen.
Sie selbst, eine geborene Koch mit Elternhaus auf der Bahnstraße, wohnt jetzt in Haan. Die freundschaftlichen Bande mit Erkrath aber hat sie nie unterbrochen. Hauptaktive Förderin des regelmäßigen Klassentreffens ist Charlotte Porteset. Sie wohnt in Frankfurt. Früher trafen sie sich alle fünf Jahre, in letzter Zeit alle zwei Jahre. Man weiß ja nie, was auf uns zukommt, sagen die ehemaligen Volksschüler.
Die Treffen sind immer ein Erlebnis. In den Bachstuben an der Beethovenstraße kamen sie zusammen. Angereist waren sie aus Ibiza, Belgien, Mallorca, der Eifel, Frankfurt und eben Erkrath. Immer wieder zur Sprache kommen dabei die geklauten Esskastanien bei Pastor Johannes Mohnen. Der ersten Klassenlehrerin Frau Herberg wird gedacht und vor allem dem Lehrer Wagener. „Für den haben alle geschwärmt“, sagt Margret Hagemann. „Bei ihm haben wir zum ersten Mal von Biologie, Geschichte und Erdkunde gehört. Er war ein hervorragender Lehrer, der spannend erzählen konnte. Mit Pudding hat er uns das Innere der Erde anschaulich vor Augen geführt. Und mit einem Sandkasten voller Formsand die Erdoberfläche“.
Margret Hagemann ist noch heute begeistert. Irgendwann hat sie bei einem Besuch der italienischen Hauptstadt die sieben Hügel von Rom gesucht. Bis ihr Mann meinte, die wären wohl in den Jahrtausenden überbaut worden. Aber die Neugierde auf fremde Länder, auf das Leben wurde in der Schulzeit geweckt und habe sie nie verlassen, sagt die junge Seniorin. Von Myanmar bis Island bereist sie die Welt, genießt ihr Leben und erinnert sich mit großem Respekt an ihre Eltern, die jahrzehntelang das legendäre Schreibwarengeschäft Koch in Erkrath geführt haben und bei allen Schülern bekannt war. Auch Margret Hagemann hat dort gearbeitet.