Erkrath Sie greifen für die Tafel zu den Stricknadeln

Erkrath. · Damit niemand frieren muss, stricken die fleißigen Helfer im Kreativcafé an der Bahnstraße jedes Jahr unzähligeStrümpfe, Babyschuhe und Mützen – sehr zur Freude der Tafelkunden.

Anita Jakob (r.) ist Stammgast im Kreativcafé „Strick & Stick“ an der Bahnstraße und hat schon viele Male an der Aktion teilgenommen. Ihr selbstgestrickter Pullover zeigt: Hier strickt eine echte Könnerin.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wer in diesen Tagen die Ausgabe der Erkrather Tafel in der Bahnstraße besuchte, wunderte sich vielleicht über den Anblick von zahlreichen selbstgestrickten Socken, die an einer Wäscheleine aufgehängt waren. Auf dem Tisch darunter lagen ebenfalls handgearbeitete Schals und Mützen in den verschiedensten Farben und Größen. Verantwortlich für die 118 Paar Socken, rund 50 Mützen und fast ebenso viele Schals, denn viele waren als Set aus derselben Wolle gearbeitet, sind die fleißigen Handarbeiterinnen um Margret Botta. Direkt neben ihrem Geschäft an der Bahnstraße gibt es seit 2014 ein Kreativ-Café, in dem donnerstags in gemütlicher Runde gemeinsam gehandarbeitet wird.

Der Startschuss zur Aktion
fällt am Welttag des Strickens

„Am 2. Juni, dem Welttag des Strickens, fällt in der Regel der Startschuss für das Weihnachtsprojekt für die Erkrather Tafel“, erzählt Margret Botta, die ihr Geschäft seit 1988 in Erkrath führt und vorher acht Jahre eines in Düsseldorf hatte. Es ist eine mehr oder weniger feste Gruppe, die sich gefunden hat, um für die zu stricken, die über die Erkrather Tafel mit gespendeten Lebensmitteln versorgt werden.

Und die Socken, viele auch in kleinen und ganz kleinen Größen, fanden regen Zuspruch bei den Kunden, die für sich und ihre Angehörigen das passende Stück heraussuchen durften. „Da wird sich meine Tochter freuen, sie trägt in ihren Gummi- und Winterstiefeln gern solche selbstgestickten Socken“, erzählt eine Kundin, die für sich selbst einen blaumelierten Schal wählte, passend zu ihrer Jacke.

Eine Mutter von zwei Kindern freute sich über eine blau-weiß-rot gestreifte Mütze für ihren kleinen Sohn, den sie im Buggy dabeihatte, und suchte für die älteren Geschwister noch Socken aus. „Mützen finden die Jungen im Teenager-Alter nicht so cool“, meinte sie lachend. In der Zwischenzeit hängte eine ehrenamtliche Tafel-Mitarbeiterin neue Socken an die improvisierte Wäscheleine, denn diese hatte sich bereits merklich geleert.

Margret Botta und ihre fleißigen Stickerinnen wird es freuen: Zu den Damen, die teilweise von Anfang an für diese Aktion stricken und häkeln, zählen auch zwei ihrer ehemaligen Angestellten. „Maria Berg, die schon in meinem Düsseldorfer Geschäft gearbeitet hat, insgesamt rund 20 Jahre, und Reinhild Schmidt macht diese Strickaktion besonders große Freude. Sie haben besonders viele Teile dazu gesteuert.“

Beide fangen auch bald wieder damit an, für die Aktion im nächsten Jahr zu stricken, berichtet Margret Botta weiter. Wolle bekäme sie für die Aktion in größeren Mengen von Anita Jakobs gespendet. Diese Drei werden in den nächsten Tagen ein gemeinsames Dankesschreiben von Margret Botta und Beate Wirth von der Erkrather Tafel erhalten: „Jedes Jahr freuen sich nicht nur unsere großen und kleinen Kunden, sondern auch wir Ehrenamtlichen, dass uns die Damen des Kreativ-Cafés mit ihren tollen, bunten gestrickten Kreationen beschenken. Eine wirklich großartige Aktion“, so die engagierte Vize-Vorsitzende. Übrigens liegen die Tafel-Kunden voll im Modetrend: Wollene Accessoires wie Mützen und Schals seien in dieser Saison wieder absolut angesagt, so die Fachfrau Botta. Dafür verwenden die Profis unter den Handarbeitsbegeisterten übrigens hochwertige Garne wie Seide und Kaschmir. Anfänger sollten zum Üben vielleicht weniger hochpreisige, aber nicht weniger schöne Garne wählen oder ins Strick-Café kommen, wo sie auf Fragen rund um ihre Handarbeit eine Antwort erhalten.