Ehrenbaas Alfred Niek ist von ganzem Herzen ein Ercroder Jong
Das kommt nur ganz selten vor: Die komplette Stadtspitze rückte am Karnevalssamstag zu einem besonderen Geburtstagständchen aus.
Erkrath. So geschehen zum runden Geburtstag von Alfred Niek. Christoph Schultz kam mit Blumenstrauß. Und auch die Stellvertreter-Bürgermeisterinnen Regine Wedding und Sabine Lahnstein wollen am Karnevalssamstag ausgiebig mitfeiern. Im Gasthaus Hubertus im Neandertal, dem sogenannten Erkrather Partyhaus, empfing Alfred Niek seine zahlreichen Gäste im traditionellen blaugestreiften Baas-Hemd, denn schließlich war der jetzige Ehrenbaas der Ercroder Jonges auch jahrelang deren Baas.
Mit Markus Hermans, dem Vorsitzenden der Ercroder Jonges, gaben auch weitere Vorstandsmitglieder und Ehemalige dem Jubilar die Ehre. So etwa Heinz Brauer, Hans Wolf, Siegfried Stegbauer. Auch Gründungsmitglied Otto Pless (89) kam mit Tochter Tina Pless. Die treue Freundin Sita Köppen, Übersetzerin seiner in Unterbacher Platt verfassten Bücher über Heimat, Gebräuche, Sitten und auch manche Streiche war selbstverständlich dabei, als Ehrengast sozusagen. Uschi Spingler, die Tochter von Alfred Niek, war umsichtige Gastgeberin und Organisatorin. Mitgebracht hatte sie ihre Söhne Marvin Linke und Ingo Bontempi.
Auch der Vorstand und die Aktiven der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft mit Chef Udo Wolfram kam im vollen Ornat zur Geburtstagsfeier. Schließlich ist Alfred Niek seit mehr als zehn Jahren Ehrenmitglied. Und was ist Alfred Niek für Erkrath noch alles? Er ist Urgestein mit klarer Sprache. Er sagt, was er denkt. Er ist bescheiden, ehrlich und verträgt keine Überheblichkeit.
Mit seinen Kaninchen fahren Alfred und Sita immer noch regelmäßig in Altenheime, um den Bewohnern Freude zu bereiten, denn die seidigen Felle der Tiere dürfen gerne gestreichelt werden. Zudem ist er Fürsorger für Heimatkunde. Als Baas der Ercroder Jonges hat er so manche „Baustelle“ gepflegt, so etwa den traditionsreichen Wanderweg „Maria im Tal“ in Richtung Hubbelrath. Und Alfred und Sita haben sich regelmäßig um die Statue des Neandertalers neben der Düssel gekümmert. Einmal im Jahr wurde er mit Farbe geweißt. Alfred Niek weiß den betagten Herrn zur Zeit in guter Pflege beim Bauhof in Mettmann. Dort hat er ihn besucht und sich davon überzeugt, dass er nach den grundlegenden Landschaftsveränderungen rund um das Neanderthal Museum dort wieder einen würdigen Platz finden wird.
Generationen von Erkra-thern sind als Kinder von Alfred Niek und seinen alten Traktoren durch’s „Dorf“ gefahren worden, in Erkrath wie in Unterbach. Vor ein paar Jahren hat der Zahn der Zeit — sprich das Straßenverkehrsamt Mettmann — dieser Tradition ein Ende gesetzt. Es hieß damals, die Traktoren seien nicht historisch, sondern einfach nur alt. Alfred musste diese Entscheidung zähneknirschend akzeptieren und die Kinder auch.