Einige Hindernisse bleiben

Bauarbeiten schreiten voran. Dabei beeinträchtigen die Örtlichkeiten eine behindertengerechte Umgestaltung.

Hochdahl. Das Pflaster ist größtenteils verlegt, die Ladenzeilen sind erkennbar, und die Löcher für die Baumscheiben ausgehoben. Sogar das Pumpwerk für die Wasserkaskaden ist tief im Boden eingelassen: Langsam aber sicher nimmt der Innenhof des Subzentrums Sandheide Formen an.

Aber ist das Ganze auch behindertengerecht geplant? Diese Frage stellten am Mittwochabend vor Ort die Vorsitzende des Erkrather Behindertenvereins, Karin Fink, und SPD-Ratsherr Peter Urban dem Leiter des Tiefbauamtes, Heinz-Peter Heffungs, und dessen Stellvertreter Ralf Kentgens. Bei einem ersten Gang am vergangenen Sonntag hatten sie nämlich „einiges gesehen, das wir gerne beantwortet hätten“.

„Ebenerdig ist der Innenhof lediglich von der Sandheider Straße aus zu erreichen“, sagt Karin Fink und zeigt auf den höher gelegenen, nur über Stufen zu erreichenden Durchgang zur Brechtstraße und auf die Geschäfte rechts und links der Passage. „Will ich dann zum Durchgang oder direkt in die Läden, habe ich als Rollstuhlfahrer, Rollator-Nutzer oder Mutter mit Kinderwagen keine Chance. Die einzige Möglichkeit ist, so lange über den Innenhof zu gehen, bis sich die höher gelegene Ladenzeile und der Hof treffen“, sagt Karin Fink. Gleiches gelte, „wenn ich vom Parkplatz Brechtstraße zum Beispiel zur Kirche möchte“. Denn Treppen runter sei als Behinderter genauso problematisch wie Treppen rauf.

Zur Erklärung: Der Innenhof des Subzentrums Sandheide hat eine Hanglage. Während die Geschäfte hinter der Sandheider Straße noch rund 60 bis 100 Zentimeter über dem Hofniveau liegen, gibt es unterhalb der Hans-Sachs-Straße keine Differenz mehr. „Je höher Sie kommen, desto mehr geht das ebenerdig weiter“, erklärt Heinz-Peter Heffungs, der zu bedenken gibt: „Hier wird nichts vollkommen neu gebaut. Wir sind hier im Bestand — und müssen uns mit manchen Gegebenheiten einfach abfinden.“

Doch zurück zum Durchgang zur Brechtstraße und den dortigen Geschäften: „Eine Rampe neben den Stufen ist nicht drin“, spricht der Tiefbauamtsleiter Klartext. Bei einer Schräge von gesetzlich vorgeschriebenen maximal sechs Prozent und einem Höhenunterschied von etwa 60 Zentimetern müsste sie rund zehn Meter lang werden, rechnet Heffungs vor. „Ein Unding, weil uns einfach der Platz dafür fehlt.“

Gleiches gelte für das obere Ende zur Hans-Sachs-Straße hin, wo der Innenhof auf Seiten des Secondhand-Ladens nur über zwei Stufen bergab zu erreichen ist. Laut Heffungs müsste dort zwar keine Zehn-Meter-Rampe hin, „aber fünf bis sechs Meter würde sie ebenfalls messen.“ Allerdings versprach der Amtsleiter, diese Stelle — im Gegensatz zur Brechtstraße — noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

„Bitte tun Sie das“, appelliert Karin Fink. Ansonsten müssten Betroffene außen um das halbe Subzentrum herum, um die Geschäfte am oberen Hofende zu erreichen. „Und das nur wegen der beiden Stufen.“

Einen Erfolg konnte Karin Fink dennoch erzielen: Vor dem Durchgang von der Brechtstraße zum Innenhof gibt es eine Stolperstufe, die „recht unmotiviert aussieht“,wie sich Heffungs ausdrückt. „Keine Ahnung, was die dort soll. Die kommt auf jeden Fall weg.“ Telefon 02104/41350 / Email nachbarschaftszentrum@gmx.de