Berufsvorbereitung an Erkrather Schulen Bauindustrie wirbt für Ausbildungsberufe

Erkrath · Der „Baubus“ des Verbandes der Bauindustrie hielt an der Carl-Fuhlrott-Schule. Die Schüler lernten 20 Ausbildungsberufe kennen.

Auf den Baubus-Stopp auf ihrem Gelände an der Rankestraße hatte die Fuhlrott-Schule lange warten müssen.

Foto: Susann Krüll

Der gefragte Truck, den die Mitgliedsbetriebe des Verbandes Bau-Industrie NRW auf Tour schicken, um bei Schülerinnen und Schülern Interesse für die zahlreichen Berufe im Baubereich zu wecken, machte jetzt auf dem Schulhof der Carl-Fuhlrott-Schule Station. Sie hatte mehrere Jahre auf den Termin warten müssen, so gefragt ist das Demo-Mobil.

Sein Anliegen ist es, über die verschiedenen Ausbildungsberufe wie zum Beispiel Asphaltbauer-/in, Straßenbauer-/in, Kanal- oder Rohrleitungsbauer/-in zu informieren, um nur einige der Gewerke zu nennen. Ausbilder Gregor Patora brachte in den beiden Tagen acht Klassen der Hauptschule – sie ist neben Velbert die einzige ihrer Art im Kreis Mettmann – den Gedanken nahe, dass eine Ausbildung im Bau-Bereich eine attraktive Alternative zu Handel, Dienstleistung oder Pflegeberufen darstellt.

Die rund einstündige Auszeit vom Schulunterricht begann Patora mit dem Bericht seines eigenen Lebenswegs. Der heute 57-Jährige begann diesen bereits mit 15 Jahren nach dem Besuch der Hauptschule, die damals noch nach neun Schuljahren endete. Neben seinem Ursprungsberuf als Mechatroniker für Lastfahrzeuge habe er in den 42 Jahren, die er nun schon arbeite, noch eine Weiterbildung zum Maschinenführer, zum Techniker und nun zum Ausbilder gemacht.

Seine „Werbung“ für die von ihm vertretenen Berufe untermalte Patora mit den Vergütungen, die in den zumeist dreijährigen Ausbildungen gezahlt werden: Im ersten Jahr bekomme man/frau 935 Euro, im zweiten dann schon 1230 Euro und im drinnen sind es 1495 Euro. „Nicht schlecht, oder? Wenn man bedenkt, dass Ihr dann meist noch bei Euren Eltern wohnt, dann bleibt nach Abzug von Steuern und Abgaben noch eine stolze Summe übrig,“ so der „alte Hase“, der nun schon seit sieben Jahren kreuz und quer durch NRW von Schule zu Schule fährt und daher genau weiß, welchen Ton er bei den Jugendlichen anschlagen muss, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Denn wie bei den meisten Schulen davor, kam auch hier die Frage nach dem Verdienst gleich zu Beginn der Praxis-Einheit.

An den Stationen
lösten die Schüler Aufgaben

Nach der allgemeinen Einführung galt es an den einzelnen Stationen Aufgaben zu lösen. Etwa an einem dreidimensionalen Modell eines Hauses ausmessen und dann ausrechnen, wie viel Quadratmeter das Bad hat. An der nächsten Station galt es, eine Brücke mit den vorhandenen Modulen so zusammenzusetzen, dass sie nicht einstürzt. An einem Wandmodel mussten Leckagen in Gas- oder Wasserrohren aufgespürt werden und am größten Modell in der Mitte des Trucks galt es per Joystick einen Mini-Bagger zu steuern, um mit dem Greifer Bälle in ein Rohr zu bugsieren und auf einer Schräge so zu platzieren, dass ein Druckknopf betätigt wurde.

Diese Station zog neben den Schülern den Klassenlehrer der 9c, Nils Brunner, in den Bann. Er unterrichtet Deutsch und Geschichte, fand es aber sehr spannend und erhellend, was Gregor Patora zu den Bau-Berufen zu erzählen wusste. Dieser ermahnte die Jugendlichen: „Ihr habt so viele Möglichkeiten, macht verschiedene Praktika, vielleicht auch mal in den Ferien. Wenn ihr Glück habt, werden die sogar vergütet.“