Preisschock dämpfen Energiefonds kann angezapft werden

Erkrath · Wer durch hohe Kosten für Strom und Wärme in finanzielle Not zu geraten droht, kann sich beim Verein „Erkrath hält zusammen“ melden und auf Unterstützung hoffen. Welche Bedingungen erfüllt sein müssen.

Gründermütter und -väter des Energiefonds vor dem Rathaus.

Foto: Stadt

Auf dem Spendenkonto des Unterstützungsfonds Energie für Mitbürger, die durch explodierende Energiepreise in finanzielle Not geraten, waren bis zum Jahresbeginn rund 10 000 Euro eingegangen. Zieht man das Startkapital von Bürgerstiftung (2500 Euro) und Bürgermeister Christoph Schultz (300 Euro) ab, hatten weitere hilfsbereite Erkrather bis dahin noch um die 7200 Euro gespendet, damit anderen unter die Arme gegriffen werden kann.

Der Fonds wurde auf Initiative des Heimatpreisträger-Vereins „Erkrath hält zusammen“ in Kooperation mit der Bürgerstiftung Erkrath, den Stadtwerken und der Stadt eingerichtet, um Bürgern mit geringem Einkommen durch die Energiekrise zu helfen und eventuelle Preisschocks zu dämpfen. Gut, dass noch Geld im Fördertopf ist, denn das könnte nun gebraucht werden, da sich der Fernwärmepreis in Erkrath von 2020 zu 2022 offenbar vervierfacht und Eon nun die Rechnungen für 2022 verschickt hat, in der Woche vor Weihnachten. Die Zahlungen dürften in einigen Haushalten saftig ausfallen.

„Viele Bürgerinnen und Bürger in Erkrath-Hochdahl müssen jetzt auf einmal nochmal genauso viel nachzahlen, wie sie schon als Abschlag unterjährig gezahlt hatten (und der war schon doppelt so hoch wie im Vorjahr). Gerade vor Weihnachten stellt dies viele Familien vor große Probleme“, weiß Yannick van der Heide vom Vorstand des Vereins „Erkrath hält zusammen“.

Daher sei es wichtig, dass bei den Menschen jetzt das Signal ankomme, dass sie mit diesem Problem nicht alleine sind. „Der Unterstützungsfonds Energie des gemeinnützigen Vereins ,Erkrath hält zusammen‘ und seinen Netzwerkpartnern, die Stadt, die Stadtwerke und die Bürgerstiftung hilft den Menschen. Wir würden uns freuen, wenn dieses Signal die Menschen erreicht, die jetzt unterm Weihnachtsbaum statt schöne Geschenke eine dicke Rechnung finden, wo sie nicht wissen, wie sie sie bezahlen sollen“, so Yannick von der Heide.

Der Unterstützungsfonds helfe Menschen mit niedrigem Einkommen in Erkrath bei der Begleichung von gestiegenen Energierechnungen. Der gemeinsame Fonds von Bürgerstiftung, Erkrath hält zusammen und seinen Netzwerkpartnern, Stadt Erkrath sowie Stadtwerken, der bereits Anfang des Jahres aufgrund der gestiegenen Energiekosten gegründet wurde, stehe weiterhin zur Unterstützung bei gestiegenen Energiekosten zur Verfügung.

„Bei uns kann sich jeder melden, der aktuell eine Rechnung für Strom oder Wärme von seinem Versorger oder eine Abrechnung von seinem Vermieter erhält, die ihn vor größere finanzielle Herausforderungen stellt“, unterstreicht van der Heide, der das Projekt aktuell koordiniert. Das Bündnis habe in den letzten Monaten bereits vielen Familien helfen können und stehe auch nun bereit, wenn Eon die deutlich gestiegenen Fernwärmerechnung für das Jahr 2022 verschicke.

Bereits am Telefon könne geprüft werden, ob ein Anspruch auf Unterstützung aus dem Energiefonds vorliegt, bei einem persönlichen Gespräch würden die angegeben Daten dann verifiziert und die Förderung anschließend an den Versorger ausgezahlt. Benötigt werden folgende Angaben beziehungsweise Unterlagen: betreffende Abrechnung, Einkommensnachweise aller Familienmitglieder, Personenzahl im Haushalt, bei Strom oder Gas aktueller Zählerstand.

Unter der Rufnummer 0211 54249565 und der E-Mailadresse energiefonds@erkrath.de können Betroffene Informationen erhalten und einen Termin zur Antragsprüfung vereinbaren. Für Fernwärme-Kunden ist es die letzte Abrechnung von Eon, da die Stadtwerke das Erkrather Fernwärmenetz des Anbieters übernommen haben. Günstiger wird es dadurch aber kaum und auch die Rechnungen werden wohl nicht verständlicher.