Gemeinde St. Franziskus Der beliebte Bibelkurs geht  jetzt als Podcast weiter

Erkrath · Wenn Ruhestandspfarrer Ludwin Seiwert von der katholischen Kirchengemeinde zum Bibelforum in Heilig Geist in der Sandheide einlud, kamen stets bis zu 100 Besucher, Christen und Nichtchristen, Erwachsene und Jugendliche, Gläubige und Zweifelnde, Suchende und Fragende.

Pfarrer Ludwin Seiwert im März dieses Jahres beim Bibelkurs zum Thema „Macht euch keine Sorgen“. Präsenzveranstaltungen will der 81-Jährige nun nicht mehr geben.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Vorkenntnisse waren nicht erforderlich und der Eintritt war frei. Es wurde weder gebetet noch ein Glaubensbekenntnis vorausgesetzt. „Der Bibelkurs will sachlich informieren und zum kritischen Nachdenken anregen“, so das Credo des 81-Jährigen.

Doch damit ist nun Schluss, es wird zumindest keine Präsenzveranstaltungen mehr geben, so viel steht fest. Schon seit längerer Zeit sei ihm der Bibelkursus schwer gefallen, im Alter ließen eben die Kräfte nach, das sei normal, sagt Seiwert. Er habe bisher weiter gemacht, weil ihm die Bibel sehr wichtig sei und weil das große Interesse der Besucher ihn motiviert habe, aber jetzt traue er sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr viel zu. Weil er dennoch irgendwie weitermachen und sein treues Publikum nicht enttäuschen möchte, hat er sich auf ein Medium besonnen, das er bereits während der Corona-Lockdowns nutzte, als die populären Präsenzveranstaltungen in Heilig Geist tabu waren: Ab Oktober gibt der Bibelkursus für drei Monate einen neuen Podcast heraus, Thema ist „Gottes Wort in der Bibel.“

Ein Podcast ist eine Audio-Datei, die man zeitunabhängig anhören kann, indem man sie als Datei aus dem Internet lädt oder direkt streamt. Dafür braucht man entweder Smartphone, Computer, Smart-TV, WLAN-Radio, MP3-Player oder einen smarten Sprachassistenten. Ludwin Seiwerts Podcasts werden auf der Internetseite der katholischen Kirchengemeinde St. Franziskus Hochdahl veröffentlicht, unter www.st-franziskus-hochdahl.de, los geht es am Montag, 10. Oktober, mit „Wie das Alte Testament entstand. Hat Gott mit Abraham, Mose und Elija gesprochen?“. Es wird um drei Beispiele aus dem ältesten Teil der Bibel gehen. Danach hat Gott wiederholt mit Abraham, Mose und Elija gesprochen. Die Bibel löse viele Fragen aus, sagt Ludwin Seiwert. Wie sind die Texte zu verstehen? Hat Gott damals wirklich mit den Menschen geredet? Wer hat überhaupt das Alte Testament geschrieben? Müssen Christen das glauben, was in der Bibel steht?

Die Bibel sei einladend, überraschend, mahnend

Das Wort Gottes sei kein geschriebener Text, sondern lebendige Ansprache, einladend, überraschend, mahnend, dabei immer am Menschen interessiert. Und die Bibel sei kein systematisches Lehrbuch über Gott, sie enthalte Geschichten, Lebenszeugnisse, Gebete, Erzählungen aus vielen Jahrhunderten. In der Bibel sei vieles gesammelt worden, was Juden und Christen über Gott gedacht haben. Weiter geht es am 7. November mit dem Podcast „Vom Evangelium Jesu zu den vier Evangelien der Bibel. Was weiß man genau über Jesus?“, und am 5. Dezember setzt „Warum die Bibel heute besonders wichtig ist. Müssen Christen glauben, was in der Bibel steht?“ den Schlusspunkt im Jahr 2022. Auch zu den aktuellen Skandalen in seiner Kirche hat der Pfarrer im Ruhestand etwas zu sagen, etwas Generelles: „Die Kirche ist wichtig, trotz aller aktuellen Kritik. Es ist bleibende Aufgabe der Kirche, das Evangelium öffentlich bekannt zu machen.“ Das sagt Pfarrer Ludwin Seiwert, der seit seinem Ruhestand – er war 2015 aus Ratingen in den Ruhestand nach Erkrath entlassen worden – in Hochdahl wohnt und vor sieben Jahren den Bibelkurs ins Leben rief, der stets die Kirche füllte.