Karneval in Erkrath Hoppeditzin erwacht und hält eine gepfefferte Rede
Erkrath · Pünktlich um 14.11 Uhr pötterte sie mit einem grünen Trecker in Erkrath. Und legte Hoppeditzin Sabine gleich los. Denn zwischen Baubrache, Gelben Tonnen und Dauerbaustellen gab es in Erkrath einiges zu kritisieren.
(tpp) „Erkrath Helau, Karneval Helau, Hoppeditzerwachen Helau“ hieß es am Samstag auf dem Bavierplatz. Während in Düsseldorf der Senftopf klemmte, fuhr in Erkrath der soeben erwachte Geist des Karnevals pünktlich um 14.11 Uhr vor. Begleitet von der „HoppeditZicken Garde“ und fetziger Musik wurden Hoppeditz Sabine und Mini-Hoppeditz Laura von der Narrenschar freudig begrüßt und gefeiert.
Wie es Tradition ist, startete das Fest mit einer gepfefferten Rede, in der der Hoppeditz den Finger in die Wunden der Stadt legte. Ob brachliegende Neanderhöhe, Chaos beim Austausch der Gelben Tonnen oder sich hinziehende Baustellen – Sabine nahm kein Blatt vor den Mund und verpackte Problemkritik in karnevalstaugliche Reime. Ebenso traditionell war es dann Sache des Bürgermeisters, im Namen der Stadt zu antworten. Christoph Schultz tat dies mit Humor und reimte souverän zurück.
„Hochdahls Stadtweiher, der ist jetzt voll | das finden alle? Wirklich toll. | Leider, wie soll es auch anders sein | Sicherheitsmaßnahmen wie Zäune und Auflagen | Ja, die trüben dann doch den schönen Schein“, hatte Hoppeditz Sabine beobachtet. Der Bürgermeister konnte das erklären: „Doch ein Zaun muss noch drumherum, sagt uns die Kommunal-Versicherung. | Wir wollen das nicht als Lösung auf Dauer | hoffen, dass die Versicherung wird schlauer“. Dies war nur ein Beispiel dafür, wie unterschiedliche Zuständigkeiten für Verzögerungen und Unmut in einer Kommune sorgen können, ohne dass die Stadt selber etwas daran ändern kann. Zum Beispiel die Gelben Tonnen: „Denn die Vergabe der Abfuhr vom Müll in Gelb | wird von der Privatwirtschaft alleine geregelt | Stadt und Kreis haben da nichts mit zu sagen | können nur weitergeben den Haufen an Klagen“, bedauerte der Bürgermeister.
Schultz teilte aber auch aus, wie gegen die Bundesregierung oder gegen Aktivisten, die Straftaten begehen: „Die letzte Generation hat Spaß am Kleben | glaubt, dass nach ihr wird niemand mehr leben | Die sollten mal richtig feiern beim Karneval | anstatt Straßen zu blockieren, die ham doch nen Knall“. Zurück nach Erkrath: Zur ewigen Baustelle Neanderstraße konnte der Schultz sagen: „Das Elend der Baustellenampeln ist nun vorbei | die Strecke für den Karnevalszug ist frei!“
Dieser rollt am Samstag, 3. Februar. Vorher können sich Karnevalsfans auf das Ordensfest in der Aula der Realschule Erkrath (18. November, 19 Uhr) und auf den Bunten Abend in der Stadthalle (27. Januar, 19:11 Uhr) freuen.