Frohsinn in Erkrath Vorfreude auf die Narrenzeit
Erkrath · Die Erkrather Narren geben es ganz offen zu: Karneval ist für sie auch „ein paar Stunden Abschalten“ in krisengeschüttelten Zeiten. Ab Samstag ist Gelegenheit dazu.
Am Samstag, 11. November, wird um 14.11 Uhr in Erkrath der Hoppeditz erwachen, wettergeschützt unter der Markthalle am Bavierplatz. Auf Karnevalsfreunde wartet dann ein abwechslungsreiches, rund vierstündiges Programm, kündigt die Große Erkrather Karnevalsgesellschaft an. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Hoppeditz Sabine Lahnstein und Kinderhoppeditz Laura. Mit welchem Gefährt die beiden in diesem Jahr vorfahren werden – vergangenes Jahr war es ein Motorrad mit Lahnstein als Sozia – bleibt noch ihr Geheimnis. Wie 2022 soll der Einzug der Hoppeditze „fetzig und laut“ werden, getreu dem Sessionsmotto „Ercrod bebt, denn Ercrod lebt“. Die „Hoppeditz-Zicken“ wollen ebenfalls wieder dabei sein. In diesem Jahr ist das Erwachen eine gemeinsame Veranstaltung der beiden Karnevalsvereine „Große Erkrather KG“ und „Die letzten Hänger“. Zuletzt hatte Sabine Lahnstein, die auch schon Karnevalsprinzessin war und 2022 erstmals als Hoppeditz auftrat, noch die gesamte Organisation übernommen. Diesmal fehlte ihr aber die Zeit. Die beiden Erkrather Karnevalsvereine sprangen ein und haben das Programm auf die Beine gestellt, berichtet Udo Wolffram, Präsident der „Großen Erkrather“.
Auch der Bürgermeister lässt
sich mit einem Vortrag blicken
Wie beim Hoppeditz-Erwachen üblich wird auch der Bürgermeister mit einem Beitrag vertreten sein. Weitere Programmpunkte sind das neue Mottolied aus der Feder von Jonny Schwirkowski und ein Auftritt der Tanzgarde „Hoppedötze“. Dann übernehmen Tobi die Partyrakete, die Schlofmütze, die Band KU11 sowie Sänger Cisco Steward die Bühne, technisch unterstützt von Frank Spehl. Für Essen und Getränke sorgen Mitglieder der beiden Karnevalsvereine.
Die Organisation steht, jetzt muss sich nur noch die passende Stimmung einstellen. In diesem Jahr ist die Freude abermals nicht ungetrübt, dafür ist zu viel los in der Welt und daheim sorgt sich mancher angesichts steigender Preise um die Finanzen. Wohl auch ein Grund, warum sich in diesem Jahr niemand gefunden hat, der die Stadt als Prinzenpaar repräsentieren möchte. „Viele sind verunsichert und halten ihr Geld lieber fest“, sagt Udo Wolffram.
Anders als in den karnevalistischen Hochburgen sei es in Erkrath immer mal wieder schwierig mit der Prinzenpaar-Findung. Das gelte für die großen Tollitäten ebenso wie für die Kinderprinzen, denn auch deren Regentschaft sei für die Eltern ja mit Kosten verbunden. Da es sich um Nachwuchsarbeit handelt, stellt sich hier aber der Verein unterstützend an die Seite. Beim Sommerfest im August hatten Lema und Raya ihren ersten Auftritt als Erkrather Kinderprinzenpaar. Lema ist nach 2022/23 bereits zum zweiten Mal Kinderprinz – weil es ihm so viel Spaß gemacht hat, hängt er ein Jahr dran. Raya tanzt bei den Hoppedötzen und träumte schon länger vom höchsten närrischen Kinderamt.
Nach dem Hoppeditzerwachen am Samstag soll es nahtlos weitergehen mit dem Karneval in Erkrath. Auch wenn es in diesem Jahr kein großes Erkrather Prinzenpaar gibt, wird die Große Erkrather KG ihre traditionellen Großveranstaltungen durchziehen, unterstreicht Präsident Wolffram. Am 18. November wird ab 19 Uhr Ordensfest gefeiert in der Aula der Realschule an der Karlstraße, und das bei freiem Eintritt. Am 27. Januar 2024 steht der Bunte Abend auf dem Programm, am 28. Januar wird Kinderkarneval gefeiert. Nach dem Erkrather Rosenmontagszug am 4. Februar trifft man sich zur „After-Zoch-Party“ im Stadthallenfoyer und am 8. Februar (Altweiber) ist Närrische Markthalle.
Die Vorfreude sei, Krisen hin oder her, schon groß, sagt Udo Wolffram. Für ein paar Stunden jedenfalls helfe der Karneval beim Abschalten vom Weltgeschehen.