Erkrath Hauptausschuss stimmt für neues „Summerschool“-Projekt

Erkrath. · In Zusammenarbeit mit dem Erkrather Verein Du-Ich-Wir bietet die Stadt ein Konzept zur Unterstützung von Schülern an, die besonders unter dem coronabedingten Unterrichtsausfall leiden. In der „Summerschool Erkrath“ sollen 105 besonders förderbedürftige Grundschulkinder der ersten und dritten Klasse über einen Zeitraum von zwei Wochen unentgeltlich elementare Lehrinhalte des vergangenen Schuljahres vermittelt bekommen und so vorhandene Defizite ausgleichen.

 Dominik Adolphy vom Vorstand des Vereins „Du-Ich-Wir Integral“ organisiert die „Summerschool“.

Dominik Adolphy vom Vorstand des Vereins „Du-Ich-Wir Integral“ organisiert die „Summerschool“.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(tpp) Das Schulamt wird in den Sommerferien eine Förderung für Grundschüler mit Nachholbedarf anbieten. Die sogenannte „Summerschool“ richtet sich an Erst- und Drittklässler, soll in den letzten beiden Ferienwochen stattfinden und bietet die Chance, Corona-bedingte Lernlücken aufzufüllen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Sprachförderung für Migrantenkinder.

„Wir haben uns ziemlich über den Ablauf des FIT-Programms geärgert“, erklärte Schuldezernent Ulrich Schwab-Bachmann jetzt über Sprachkurse für Kinder mit Migrationshintergrund, die bisher immer in den Sommerferien in den Räumen der Sechseckschule (Trills) stattgefunden haben.

Wegen der Covid-19-Pandemie wurden die Kurse abgesagt – die Stadtverwaltung hatte die Idee, eigene Kurse durchzuführen und sie auf die Fächer Mathematik und Englisch zu erweitern. Für die Organisation konnte der Verein „Du-Ich-Wir“, der langjährige Erfahrungen mit Sprachförderung aufweist und die entsprechenden Kontakte zu Lehrkräften unterhält, gewonnen werden.

„Wir sind schon in den Vorbereitungen“, teilte Julia Zinn, Projektkoordinatorin der Stadtverwaltung, jetzt mit. Die sieben Grundschulen in Erkrath können jeweils 15 Schüler aus den Klassen eins und drei benennen, die eine Einladung für die „Summerschool“ bekommen sollen. Dabei sind die Schulsozialarbeiter mit im Boot, da die Zielgruppe Kinder aus sozial benachteiligten Familien und solchen sind, wo zu Hause kein Deutsch gesprochen wird.

Auf Anregung von Detlef Ehlert (SPD) sicherte der Schuldezernent zu, auch die Berücksichtigung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu prüfen. Die Kinder sollen in festen Gruppen an ihrem heimatlichen Schulstandort von Lehramtsstudenten mit Praxiserfahrung unterrichtet werden. Die Kosten für die Stadt belaufen sich auf insgesamt 25 500 Euro.

Politiker sind von dem Förderprojekt überzeugt

Die Politik ist begeistert. „Wir begrüßen, dass die Verwaltung hier aktiv geworden ist“, sagte Marc Hildebrand (CDU) über „gut investiertes Geld“. Hildebrand, der selbst Lehrer ist, stimmte allerdings dem Lehrerkollegen Bernhard Osterwind (BmU) zu, dass sechs Stunden täglich für die Erstklässler zu viel sein könnten. „Wir überfordern die Kinder nicht, da es kein Frontalunterricht sein wird“, sagte Julia Zinn, „wir sind mit dem Konzept gut aufgestellt“. Osterwind kündigte dennoch an, im nächsten Schulausschuss noch „die eine oder andere Bemerkung“ hinzufügen zu wollen. Die Mitglieder des Hauptausschusses stimmten dem Projekt einstimmig zu. „Das ist schon mal ein guter Anfang mit dem wir uns auf den Weg machen, und wichtig für den weiteren Bildungsweg“, sagte Bürgermeister Christoph Schultz.