Erkraths Parteien ringen um Naturschutz-Stiftung Bruchhausen

Der Stadtrat muss ein Vorstandsmitglied ins Zentrum entsenden. Einigung ist nicht in Sicht.

Foto: Anna Schwartz

Erkrath. Dicke Luft um die Stiftung Naturschutzgebiet Bruchhausen: Der Stadtrat kann den Vorstand nicht neu besetzen, weil sich die Fraktionen nicht einig sind. Die Entscheidung ist ein Erkrather Politikum erster Güte, weil der Stiftung neben anderen Grundstücken das Cleverfeld gehört. Dort will die Stadt ihre neue Feuerwache bauen — laut Beschluss von CDU und SPD.

Alle drei laut Satzung vorgesehenen Vorstandsposten in der Stiftung stehen zum Wechsel an — zwei davon durch Entscheidung des Stadtrats. Sie werden damit zum Spielball der noch unklaren Mehrheiten.

Außer der bisherigen Vertreterin der Stadt — Hyacinta Hovestadt (Grüne) — arbeitet derzeit noch der frühere Stadtkämmerer Heribert Schiefer in der Stiftung. Er war als Liquidator der in Auflösung begriffenen Entwicklungsgesellschaft Hochdahl in das Gremium gekommen. Steht ein Nachfolger zur Verfügung, kann Bürgermeister Arno Werner (CDU) ihn vorschlagen; entscheiden muss auch dann der Rat. Die Dritte im Bunde war vor der Kommunalwahl Bärbel Auer (CDU) als Vertreterin des Landkreises.

Ist das Gremium neu zusammengestellt, wird es eines Tages über Verkauf oder Verpachtung des möglichen Baugrundstücks nahe der Bergischen Allee am Rand von Hochdahl zu entscheiden haben. Dabei geht es nicht nur um einen noch nicht bezifferten Geldbetrag. Ein Faktor ist auch der noch bestehende Schutz für das Grundstück, gerade anderthalb Kilometer vom Naturschutzzentrum Bruchhausen entfernt.

In der vergangenen Stadtratssitzung beantragte Reinhard Knitsch (Grüne), die Personalentscheidung zu vertagen — bis nach den Ferien: „Es besteht noch Beratungsbedarf.“ In dieser Hinsicht waren sich die Fraktionen dann einig.

In den noch laufenden Kooperationsverhandlungen der Fraktionen könnten die Grünen durchaus Partner finden — wie letztlich alle anderen Akteure ebenfalls. Die FDP setzt sich für eine Feuerwache auf der Neanderhöhe ein. Knitsch: „Wir favorisieren den Neubau der Feuerwache am alten Standort an der Schimmelbuschstraße.“