Feuerwehrübung: Puppe gerettet, Feuer aus

Bei der Firma Oiltech rückte die Feuerwehr zur Großübung an. Simuliert wurde ein Tankerbrand.

Unterfeldhaus. Autofahrer und Fußgänger, die am Donnerstagabend auf der Max-Planck-Straße unterwegs waren, reckten die Hälse. Mit Blaulicht und Martinshorn rauschte die Feuerwehr zum Gelände der Firma Oiltech. Was sich dort vor einer großen Lagerhalle mit Laderampen abspielte, war nicht minder dramatisch.

Oiltech-Geschäftsführer Klaus-Jürgen Huber erklärte dem Einsatzleiter der Feuerwehr, Markus Steinacker, aufgeregt die Situation. Die Fracht eines Tanklastzuges habe Feuer gefangen, welches nun drohe, sich über die gesamte, mit knapp 300 000 Litern Schmieröl gefüllte Lagerhalle auszubreiten. Zu allem Überfluss sei ein Mitarbeiter sogar noch zwischen den Fässern und Kanistern eingesperrt.

Mit dieser Einlage bewies Huber eindrucksvoll sein schauspielerisches Talent, entsprechend fiel auch der Applaus seiner umstehenden Partner und Mitarbeiter aus. Denn in Wirklichkeit war überhaupt nichts passiert, abgesehen davon, dass die Feuerwehr das Firmengelände für eine großangelegte Brandbekämpfungsübung nutzen durfte.

Huber: „Als wir letztes Jahr nach Erkrath gezogen sind, hat uns die Feuerwehr sehr unterstützt bei der Einrichtung von Brandschutzmaßnahmen. Im Gegenzug haben wir unser Gelände gerne zur Verfügung gestellt.“ Über die Großübung verteilt mussten die Feuerwehrleute drei Einzelszenarien abarbeiten. Die Rettung der vermissten Person, die Bekämpfung des Feuers und die Ausbreitung des Brandes zu verhindern. Denn sollten die unzähligen Liter Öl in der Halle jemals wirklich in Brand geraten, gäbe es nicht mehr viel zu tun, außer von außen zu löschen.

Rund 40 Einsatzkräfte der hauptamtlichen Wachbesatzung und der Löschzüge Alt-Erkrath und Millrath waren während der eineinhalbstündigen Übung bei sommerlichen Temperaturen im simulierten Einsatz.

Stadtbrandmeister Guido Vogt war am Ende mit der Leistung seiner Leute zufrieden: „Die Menschenrettung hat sehr gut und schnell funktioniert, auch alles andere hat gut geklappt.“ Zum Einsatz kam schließlich auch noch die Drehleiter, wenn auch mit etwas Verspätung. Kurzfristig wurde sie zuvor noch für einen realen Einsatz benötigt. In der Übung diente sie dann dazu, aus der Höhe das Dach der Lagerhalle mit Wasser zu kühlen. Das Wasser für die Löscharbeiten wurde aus drei Hydranten abgezapft. Dabei stellte sich heraus, dass nicht immer genug Wasserdruck vorhanden war. „Da müssen wir im Ernstfall auf offene Gewässer zurückgreifen“, sagte Guido Vogt.

Oiltech-Geschäftsführer Klaus-Jürgen Huber zeigte sich von der Feuerwehrübung beeindruckt: „Man hat gesehen, wie leistungsfähig die Erkrather Feuerwehr ist. Aber es wurde auch deutlich, welcher große Aufwand betrieben werden muss, bis etwa das Wasser überhaupt spritzen kann.“ In jedem Fall war es für alle Anwesenden ein Erlebnis, welches auf zahlreichen Fotos festgehalten wurde.