Im Einsatz für das Erkrather Klima

Lena Brümmer ist als „Klimamanagerin“ bei der Stadt angestellt. Auch privat liegt ihr die Umwelt schon lange am Herzen.

Erkrath. Als Lena Brümmer die Stellenausschreibung der Stadt Erkrath las, dachte sie gleich, die Stelle könnte sehr gut zu ihrer Ausbildung passen. Zuvor hatte sie den Begriff „Klimaschutzmanager“ als Beruf noch nicht gehört. „Das Thema Klimaschutz kommt jetzt in den Kommunen immer mehr auf“, weiß sie mittlerweile. „Das Aufgabengebiet ist sehr vielfältig und man arbeitet mit vielen Menschen aus der Verwaltung, aber auch mit Bürgern und Vereinen zusammen“ — das gefällt ihr am besten in ihrem Beruf.

Erneuerbare Energien, die Reduzierung von CO2-Emissionen, die Steigerung der Energieeffizienz und ganz allgemein die Stadtentwicklung unter Klimaschutzaspekten — das sind Aufgaben, denen sich in immer mehr Städten und Kommunen so genannte Klimaschutzmanager widmen. Sie geben Unterstützung bei der Konzeption und Umsetzung der Klimaschutzziele, die mit dem Inkrafttreten des Klimaschutzgesetzes in Nordrhein-Westfalen eine rechtliche Grundlage erhalten haben. Sie erarbeiten Handlungsempfehlungen und sind Ansprechpartner für die verschiedenen Fachbereiche der Verwaltung, Bürger und Unternehmen.

Mit dem Beschluss des Klimaschutzgesetzes gibt es in NRW eine rechtliche Grundlage zur Erreichung der dort festgeschriebenen Klimaschutzziele. CO2-Bilanzierung, erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Stadtentwicklung unter Klimaschutzaspekten — all das sind Aufgabenstellungen für Klimaschutzmanager. Sie geben die notwendige Unterstützung bei der Konzeption und Umsetzung und erarbeiten entsprechende Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträger.

Schon während ihres Biologie-Studiums in Köln hatte sich Lena Brümmer für den Schwerpunkt Ökologie entschieden und später in Augsburg ihren Master in Klima- und Umweltwissenschaften gemacht. Das passte so optimal zur offenen Stelle, dass sie gleich nach dem Studium ihre erste Anstellung in Erkrath antreten konnte.

Auch privat lebt die heute 30-Jährige klimafreundlich: „Ein Auto brauche ich nicht. Ich komme überall mit dem Fahrrad und der Bahn hin. Erkrath hat doch eine super S-Bahn-Anbindung.“ Zur Arbeit und auch in der Freizeit fährt Lena Brümmer oft mit dem Rad und ist damit ein gutes Vorbild fürs „Stadtradeln“, einer Kampagne des Klima-Bündnisses, an der Erkrath in diesem Jahr zum vierten Mal teilnimmt. „Dieses Jahr sind erstmals alle Städte des Kreises Mettmann dabei. Daher gibt es zum Auftakt am 19. Mai eine Sternfahrt von jeder Kreisstadt aus nach Mettmann“, berichtet Brümmer von einer Neuerung. Zum „Stadtradeln“ sind vom 19. Mai bis 8. Juni alle eingeladen, die in Erkrath wohnen, arbeiten, zur Schule gehen oder einem örtlichen Verein angehören. Möglichkeiten zur Teilnahme gibt es viele:

Einfach mal das Auto stehen lassen und zur Arbeit oder zum Einkaufen mit dem Fahrrad fahren — auch diese Kilometer zählen.

Die Förderung der Fahrradmobilität ist ein Aspekt des 39 Punkte umfassenden städtischen Klimaschutzkonzepts, auf dessen Grundlage die Klimaschutzmanagerin Maßnahmen anregt. „Gerade haben wir einen neuen Maßnahmenkatalog erstellt“, erzählt sie. Darin ist ein Klimaschutzteilkonzept zur Anpassung an Extremwetterereignisse wie Starkregen oder ungewöhnliche Hitzeperioden enthalten. Die sich häufenden starken Regenfälle mit Überflutungen von Erkraths Straßen, überlasteten Kanälen und volllaufenden Kellern haben die Verwaltung diesen Punkt mit aufnehmen lassen. Lena Brümmers Aufgabe ist es, Maßnahmen zum Klimaschutz anzuregen, zu motivieren.

Manchmal können dies Kleinigkeiten wie der Verzicht auf Alufolie, der Austausch undichter Fenster oder aber auch größere Sanierungen oder die Umstellung des städtischen Fuhrparks auf Elektroautos sein. Die Umsetzung obliegt dann den jeweiligen Fachbereichen oder auch den Bürgern. Mit einem Energieteam, das Mitarbeiter aus allen Ämtern umfasst, nimmt die Stadt seit vier Jahren am European Energy Award, einem Qualitätsmanagement-Verfahren zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz, teil.

Die Stelle der Klimaschutzmanagerin wird drei Jahre lang zu 65 Prozent vom Bund gefördert. Eine Anschlussförderung für weitere zwei Jahre ist beantragt. Denn in Sachen Klimaschutz gibt es noch viel zu tun. In Kindergärten und Schulen möchte Lena Brümmer künftig entsprechende Projekte initiieren, mit der Verbraucherzentrale soll eine regelmäßige Energieberatung angeboten werden und einen Mobilitätstag hat sie auch noch auf ihre To-Do-Liste gepackt.