Jugendliche tatkräftig stärken
Knut Stein und Erhard Tönjes sind stolz darauf, in zehn Jahren das Vermögen der Jugendstiftung in Erkrath auf 325 000 Euro steigern zu können. Davon werden zahlreiche Projekt gefördert.
Erkrath. Im Dezember 2005 haben Knut Stein und Dr. Erhard Tönjes die Jugendstiftung Erkrath gegründet. Seither wurden viele Projekte für Kinder und Jugendliche gefördert. Anlässlich des runden Geburtstags äußerten sich die Gründer im Interview.
Was hat Sie beide dazu bewogen, gemeinsam eine solche Stiftung zu gründen?
Knut Stein, Erhard Tönjes: Wir waren jahrzehntelang Nachbarn am Korresberg in Erkrath und haben nach unserer Pensionierung gemeinsam als Gasthörer Vorlesungen zur Alten Geschichte an der Universität Düsseldorf besucht. Nach neun Semestern waren wir dann aber der Ansicht, dass das Thema für uns abgeschlossen sei, und suchten eine neue sinnvolle Herausforderung. Schnell reifte bei uns der Entschluss, eine Stiftung ins Leben zu rufen.
Wieso ausgerechnet eine Jugendstiftung?
Stein, Tönjes: Wir waren beide der Meinung, dass die Jugend in der Zeit der knappen Kassen nur eine schwache Lobby hat. Wir wollten mit unserer Jugendstiftung daher da ansetzen, wo die öffentliche Hand auf dem Rückzug ist.
Wird die Jugend Ihrer Meinung nach in Erkrath nicht ausreichend unterstützt?
Stein, Tönjes: Es geht nicht vorrangig um die Frage, ob der Staat genügend für die Jugend tut, sondern ob er immer in der Lage ist, interessante Projekte im näheren räumlichen Umfeld hinreichend zu unterstützen. Es gibt im Jugendbereich viele Aktivitäten, die heutzutage nicht mehr vom Staat gefördert werden können. Dort will die Jugendstiftung finanzielle Hilfe leisten, um diese Projekte dann trotzdem realisieren zu können.
Was sind die Ziele der Jugendstiftung Erkrath?
Stein, Tönjes: Unsere Tätigkeit soll die Jugend zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und sozialem Engagement anregen. Alle Förderungen sind unabhängig von Glaubensrichtungen und Parteien. Ausschlaggebend ist nur, ob das vorgetragene Projekt einen Mehrwert für die Entwicklung der Jugendlichen bietet, wobei wir immer darauf achten, dass eine angemessene Eigenleistung des Projektträgers hinzukommt. Wir wollen keine Wolkenkuckucksprojekte fördern, sondern sicherstellen, dass durch Eigenleistungen realistische Ziele erreicht werden.
Welche Projekte sieht die Jugendstiftung als förderwürdig an?
Stein, Tönjes: Wir wollen Kinder, Jugendliche und spezielle Jugendeinrichtungen fördern mit dem Ziel, möglichst vielen jungen Menschen das zu geben, was sie stark macht für das Leben, also vorrangig Bildung und sozialen Halt. Als Beispiel sei für die Kindergartenkinder das Projekt „Haus der kleinen Forscher“ oder für die Abiturienten das Studentenförderprogramm genannt, bei dem wir als ganz entscheidendes Merkmal den größten Wert auf das soziale Engagement legen. Neben der Schülerrudergemeinschaft, die wir mit der Finanzierung einer Solaranlage und einer Trainingshütte unterstützt haben, engagieren wir uns auch in Seminaren für auffällig gewordene Jugendliche. Inzwischen ist auch die Flüchtlingsintegration für uns ein wichtiges Thema geworden.
Wie hoch ist das Stiftungs-kapital und wie generieren Sie Zustiftungen und Spenden?
Stein, Tönjes: In dem bis jetzt vergangenen zehnjährigen Zeitraum haben wir das Stiftungsvermögen von 50 000 Euro auf stolze 325 000 Euro steigern können. Davon beläuft sich das reine nicht angreifbare Stiftungskapital derzeit auch schon auf mehr als 260 000 Euro. Wir haben einen Förderkreis von circa 100 Freunden, Bekannten und Verwandten aufgebaut, der uns über all die Jahre mit vielen regelmäßigen Spenden immer treu zur Seite steht. Gleichzeitig haben wir auch persönlich ausgerichtete Namensstiftungen in einer Größenordnung von 40 000 Euro generieren können. Die besondere persönliche Bindung besteht darin, dass der Stifter einem solchen Namensfonds seinen Namen oder den einer bestimmten Person geben kann.